Kirgisen können künftig ihre Stromrechnung auch mit Naturalien begleichen
23. Oktober 2003Bonn, 23.10.2003, DW-radio / Russisch
Die Führung des kirgisischen Gebiets Osch greift zu außergewöhnlichen Maßnahmen, um die offenen Stromrechnungen der Region zu begleichen. Es berichtet Saida Jusupchanowa:
Schon bald werden Einwohner in kirgisischen Dörfern ihre Stromrechnung mit Mehl und Vieh bezahlen können. Das teilte am Dienstag (21.10.) der stellvertretende Leiter der Abteilung für Industrie, Verkehr und Kommunikation der Verwaltung im Gebiet Osch, Raimberdy Schaimkulow, mit. Ihm zufolge genehmigte der Sicherheitsrat Kirgisistans Dorfbewohnern, mit landwirtschaftlichen Erzeugnissen für Strom zu zahlen. Raimberdy Schaimkulow erklärte, am Dienstag sei auf einer Sitzung des Gouverneurs des Gebiets Osch, Naken Kasijew, mit den Leitern der Bezirke, auf der über den Abbau der Schulden beraten worden sei, beschlossen worden, den Personen die Schulden zu erlassen, bei denen keine Aussicht auf eine Zahlung besteht. Die Schulden belaufen sich insgesamt auf eine Summe von umgerechnet mehr als drei Millionen Euro. In diese Kategorie gehören auch Organisationen, die bereits aufgelöst sind und Stromrechnungen nicht bezahlt haben. Auf der Sitzung wurde ferner die Gesamtsumme bekannt gegeben, die das Gebiet Osch für Strom noch zu zahlen hat. Derzeit hat das Gebiet Schulden von umgerechnet etwa 7,5 Millionen Euro. Unterdessen erklärten Beobachter vor Ort, der Staat habe die Genehmigung, für Strom auch mit landwirtschaftlichen Erzeugnissen zahlen zu können, erteilt, um die Spannungen im Lande abzuschwächen und die staatlichen Lebensmittelreserven zu füllen. (MO)