Kobane: Zerstört, aber frei
Kurdische Kämpfer haben die nordsyrische Stadt von den Dschihadisten des "Islamischen Staates" befreit. Viel übrig ist von Kobane zwar nicht mehr, aber die Freude über den Sieg ist trotzdem groß.
'Geschafft!'
Der Kämpfer scheint den kleinen Jungen aufheitern zu wollen: Wir haben es geschafft! Die IS-Terrormiliz ist aus der Stadt im Kurdengebiet an der Grenze zwischen der Türkei und Syrien vertrieben.
Ende der Belagerung
Mehr als vier Monate hatten Dschihadisten des extremistischen "Islamischen Staates" die Stadt in ihrer Gewalt. Hart umkämpft war sie noch länger. Der Gewinn der Kontrolle über Kobane galt sowohl für den IS, als auch für die Kurdischen Volksschutzeinheiten (YPG) als ein Wendepunkt in der Schlacht zwischen den Islamisten und ihren Gegnern.
Sieg für die Kurden
Siegreich waren schließlich die YPG. Die kurdischen Kämpfer vertrieben den IS mit Hilfe der USA und arabischer Verbündeter, die IS-Stützpunkte in Kobane aus der Luft bombardierten. In Syrien, der Türkei und dem Irak feierten Kurden am Montag den Erfolg der YPG.
Zurück in die Heimat?
Rund 200.000 Menschen waren aus Kobane geflüchtet, als der IS im September 2014 einen Großangriff auf die Stadt startete. Nach der Befreiung werden aber erstmal nur wenige Menschen nach Kobane zurückkehren können.
Eine Stadt voller Ruinen
Kobane ist fast vollständig zerstört. Die Kämpfe zwischen IS und YPG, an denen sich auch kurdische Peschmerga beteiligten, und die Luftschläge ließen praktisch keinen Stein auf dem anderen. Ein Wiederaufbau wird sehr lange dauern.
Erschöpfte Kämpfer
Der Präsident der irakischen Kurden, Massud Barsani, sprach den YPG seine Hochachtung aus. Er gratulierte ihnen "zu dem Sieg über die Grausamkeit der Terroristen". Die YPG ließen in einer Stellungnahme verlauten, der Rückgewinn Kobanes sei ein "Sieg für ein demokratisches Syrien und ein Sieg für die Menschlichkeit".
Volle Kraft voraus
Andere Stimmen betonten, die Arbeit sei noch nicht getan. In einem Dorf östlich von Kobane tobten immer noch Gefechte, so der Verteidigungschef der Stadt, Ismet Hassan. Er sagte auch, dass das Umland Kobanes noch unter IS-Herrschaft stehe, und dass die Terrormiliz Racheangriffe auf Kurden in den umliegenden Dörfern planen könnte.
Ein kleines Wunder
Zumindest in Kobane ist aber nun - erst mal - Frieden eingekehrt. Die Bewohner hoffen, dass sie bald wieder in ihre Stadt zurückkehren können, um mit dem Wiederaufbau zu beginnen. Irgendwann sind die Straßen Kobanes dann hoffentlich wieder von Häusern wie diesem gesäumt, dass erstaunlicherweise von all der Zerstörung verschont wurde.