1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen
Politik

Klage über zu wenig Schiffe für EU-Einsatz im Roten Meer

5. Mai 2024

Nach dem Abzug der deutschen Fregatte "Hessen" rechnet die EU-Mission "Aspides" mit Engpässen. Handelsschiffe im Roten Meer könnten nicht mehr ausreichend geschützt werden, warnt der Missions-Chef.

https://p.dw.com/p/4fWAT
Vasileios Gryparis
Der Chef der EU-Mission "Aspides", Vasileios GryparisBild: Sieradowski/EUC/ROPI/picture alliance

Der griechische Kommandeur der Mission, Vasileios Gryparis, habe vergangene Woche bei einer vertraulichen Sitzung in Brüssel gewarnt, dass ihm für die kommenden Monate nur noch drei Fregatten zur Verfügung stünden, berichtet das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel".

Schutz bald nur noch für vier Schiffe?

Laut dem Bericht warnte Gryparis, mit dieser Anzahl von Schiffen könne er den Auftrag, Schiffe vor Angriffen der Huthi-Rebellen zu schützen, nicht mehr erfüllen. Konkret könne er dann nur maximal vier Handelsschiffe pro Tag durch die Meerenge Bab al-Mandab vor der jemenitischen Küste eskortieren.

Der Kommandeur forderte dem "Spiegel" zufolge vor Diplomaten der EU-Mitgliedsstaaten, er brauche für den Auftrag mindestens zehn Kriegsschiffe und außerdem Luftunterstützung durch eine Drohne oder einen Seefernaufklärer.

Gryparis zog bei dem Treffen zugleich eine erste Bilanz der EU-Mission. Demnach begleiteten die eingesetzten Kriegsschiffe seit Mitte Februar 96 Handelsschiffe durchs Rote Meer, dabei seien zwölf von den Huthi-Rebellen abgeschossene Drohnen und eine Rakete neutralisiert worden. Die Gefahr durch die Huthi-Angriffe sei aber weiter akut, warnte der Kommandeur. Am 29. April sei es den Huthis erstmals gelungen, die Flugabwehr der Mission durch einen Drohnenschwarm zu überwinden und ein Handelsschiff zu beschädigen.

Auf "Hessen" folgt "Hamburg"

Unter den Diplomaten wurde auch über eine Ausweitung des Mandats für die EU-Mission gesprochen. Deutschland habe - wie es in dem Spiegel-Bericht heißt - vorgeschlagen, dass die EU-Kriegsschiffe im Roten Meer in Zukunft auch zur Eindämmung des Waffenschmuggels der Huthi-Rebellen im Jemen eingesetzt werden sollen.

Lettland Fregatte Hamburg
Künftig soll sich die Fregatte "Hamburg" am Einsatz im Roten Meer beteiligenBild: Roman Koksarov/dpa/picture alliance

Die deutsche Fregatte "Hessen" hatte am 20. April ihren Einsatz im Roten Meer beendet. Das Schiff wird nach dem rund zweimonatigen Einsatz am Sonntag in seinem Heimathafen Wilhelmshaven zurückerwartet. Ab Anfang August wird sich Deutschland nach Angaben von Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) mit der Fregatte "Hamburg" an der EU-Mission im Roten Meer beteiligen.

haz/sti (afp, rtr)