Kurioser Weihnachtsschmuck aus aller Welt: Spinnen, Popcorn, Muscheln
Alternativen zu herkömmlichen Christbaumkugeln und Lametta gesucht? So schmücken Menschen anderer Länder ihre Weihnachtsbäume.
Nicht nur im Kino beliebt: Popcorn
Aus Europa stammende Siedler brachten die Tradition des Weihnachtsbaums in die USA. Die Idee zu einer speziellen Girlande kommt aus dem angelsächsischen Raum. Dazu wird Puffmais durch Hitze zum Platzen gebracht und das so entstandene Popcorn auf Fäden aufgereiht. Farbakzente setzen zum Beispiel Cranberries, die leuchtend roten amerikanischen Moosbeeren. Ihr wachsartiger Überzug macht sie haltbar.
Knusprige Weihnachtskränze
Kerstkransjes - niederländisch für "Kranzplätzchen" - sind Plätzchen, die an Weihnachtskränze erinnern und in der Mitte ein Loch haben, durch das rote Bänder zum Aufhängen am Christbaum gefädelt werden können. Diese Butterplätzchen können auf verschiedene Weise verziert werden, zum Beispiel mit Zuckerguss oder Mandeln.
Äpfel - eine Verbindung zu Adam und Eva
Der moderne Weihnachtsbaum hat seinen Ursprung in Westdeutschland. Er war, so hält es die Encyclopædia Britannica fest, die Hauptrequisite in einem beliebten mittelalterlichen Theaterstück über Adam und Eva. Der damals als "Paradiesbaum" bekannte Tannenbaum war mit Äpfeln geschmückt, die den Garten Eden repräsentieren sollten. Äpfel finden sich deshalb auch als Weihnachtsschmuck am Christbaum.
Kerzen am Christbaum
Martin Luther, der deutsche protestantische Reformator des 16. Jahrhunderts, soll an einem Winterabend vom Funkeln der Sterne inmitten der immergrünen Bäume beeindruckt gewesen sein. Um seiner Familie diese Szene zu zeigen, stellte er einen Baum in seinem Haus auf und befestigte brennende Kerzen an den Zweigen. Heutzutage werden LED-Kerzen bevorzugt, da sie keine Brandgefahr darstellen.
Seesterne anstelle von Stern-Anhängern?
In den Ländern der südlichen Hemisphäre fällt Weihnachten in den Sommer. Dazu gehören Neuseeland, Südafrika, Angola, Bolivien, Papua-Neuguinea, Paraguay und Samoa. Statt Schnee und Schlittenfahrten gibt es also Sonne, Meer und Sand, wie zum Beispiel in Australien. Der Weihnachtsschmuck kann darum auch aus Strandgut wie Muscheln oder Seesternen bestehen.
Filigrane Stroh-Gebilde
"Himmeli" sind Mobiles aus Roggenstroh. Obwohl der Name germanischen Ursprungs ist, sind sie in Skandinavien weit verbreitet. Vor allem mit der finnischen Weihnachtsdekoration stehen sie in Verbindung. Sie werden in der Regel zu Weihnachten über den Esstischen aufgehängt und bleiben dort bis zum Mittsommer - der Sommersonnenwende - hängen, damit es eine reiche Ernte gibt.
Origami - gefaltete Kunstwerke aus Papier
Westliche Missionare brachten den Weihnachtsbaum im 19. und 20. Jahrhundert nach China und Japan. In Anlehnung an lokale Bräuche werden die Bäume dort oft mit Papierkonstruktionen dekoriert. Der Baum auf diesem Bild ist mit japanischen Origami-Kranichen geschmückt. Origami ist die japanische Kunst des Papierfaltens, und der Kranich symbolisiert Ehre, Glück, Treue und Langlebigkeit.
Spinnen und Spinnweben aus Perlen
In der Ukraine werden Weihnachtsbäume oft mit Spinnen und Spinnweben aus Perlen geschmückt. Dies geht auf eine Volkserzählung über eine arme Frau zurück, die es sich nicht leisten konnte, einen Baum für ihre Kinder zu schmücken. Die Spinnen sponnen demnach glitzernde Netze um den Baum, die die Kinder am Weihnachtsmorgen beim Aufwachen vorfanden. In der Ukraine gelten Spinnen als Glücksbringer.
Eine Katze als Weihnachtsdeko
Katzen und geschmückte Weihnachtsbäume - eigentlich keine gute Kombination. Außer in Island. Dort gibt es eine Weihnachtskatze - die Yule-Katze oder "Jólakötturinn" (Bild). Sie soll riesig sein und der Legende nach im Winter durch die verschneite Landschaft streifen und Menschen fressen, die sich vor Heiligabend nicht neu eingekleidet haben. Die Yule-Katze gibt es auch als Baumschmuck.
Isländische Trolle
Neben der Weihnachtskatze hängen an den isländischen Weihnachtsbäumen auch Miniaturfiguren der "Weihnachtsgesellen" oder "Jólasveinar". Dabei handelt es sich um 13 Bergtrolle mit unterschiedlichen Eigenschaften - man denke an Schneewittchen und die sieben Zwerge -, die in den 13 Tagen vor dem 25. Dezember braven Kindern Geschenke bringen. Auf dem Bild spielen Menschen diese Trolle.
Andere Länder, andere Weihnachtsbäume
In Indien werden an Weihnachten Mangobäume geschmückt. In Georgien gibt es den hier abgebildeten "Chichilaki". Er besteht aus getrockneten Haselnuss- oder Walnusszweigen, die gehobelt werden. So erhält der Baum seine buschige Form. Die Georgier glauben, dass ein Chichilaki dem Bart des Heiligen Basilius ähnelt, der in der christlich-orthodoxen Nation verehrt wird.