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Lebenslang für den Kinomörder von Aurora

8. August 2015

Er stürmte in einen Kinosaal und schoss wahllos um sich. Zwölf Menschen starben, 70 wurden verletzt. Nun steht das Strafmaß für den Amokläufer von Aurora fest: James Holmes entgeht der Todesstrafe.

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"Batman"-Attentäter James Holmes
Bild: Reuters/RJ Sangosti

Im Juli 2012 hatte James Holmes ein Kino in Aurora im US-Bundesstaat Colorado gestürmt und in der Vorführung eines "Batman"-Films wahllos um sich geschossen. Zwölf Menschen wurden getötet, 70 weitere verletzt. Das jüngste Todesopfer war ein sechs Jahre altes Mädchen.

Ein Gericht in Centennial bei Denver verkündete nun das Urteil: Der heute 27-Jährige muss lebenslänglich ins Gefängnis - ohne Möglichkeiten auf vorzeitige Entlassung. Der Richter verkündete die Entscheidung der Geschworenen, die sich gegen die in Colorado kaum noch angewendete Todesstrafe entschieden. Hierzu wäre eine einstimmige Entscheidung nötig gewesen.

Schuldfähig, aber keine Todesstrafe

Am Tag zuvor hatten Anklage und Verteidigung in Schlussplädoyers ihre Positionen deutlich gemacht. Die Staatsanwaltschaft forderte die Todesstrafe für Holmes. Die Verteidigung indes bezeichnete Holmes als nicht schuldfähig und hatte seine Einweisung in eine Psychiatrie empfohlen.

Der Prozess gegen den ehemaligen Studenten der Neurowissenschaften lief seit April. In den mehr als 60 Tagen wurden 306 Zeugen befragt. Wegen der komplexen Strafprozessordnung im US-Staat Colorado fand der Prozess gegen den Amokläufer in drei Phasen statt. Jedes Mal gab es eine Verhandlung, Schlussplädoyers und die Beratung der Geschworenen. In dieser letzten Phase mussten die Geschworenen nicht über Holmes Schuld, sondern lediglich über sein Strafmaß beraten.

Schuldig in 165 Punkten

Die Anklage gegen Holmes umfasst 165 Fälle: Für jeden der zwölf Toten war er des Mordes und des Totschlags angeklagt, für jeden der 70 Verletzten des versuchten Totschlags und versuchten Mordes. Der letzte Fall bezog sich auf Sprengsätze, mit denen Holmes seine Wohnung versehen hatte. Vor drei Wochen wurde er in allen Anklagepunkten für schuldig befunden.

mb/nin/rb (dpa/rtr/afp)