Entwarnung: Donald Trump ist "negativ"
13. Oktober 2020Corona-Schnelltests bei Präsident Donald Trump seien an "aufeinanderfolgenden Tagen" negativ ausgefallen, erklärte der Mediziner Sean Conley in einer Mitteilung. Es seien zudem noch weitere Faktoren berücksichtigt worden, um "den aktuellen negativen Status des Präsidenten zu bestimmen". Alle Daten sprächen dafür, dass der Präsident nach seiner Corona-Infektion nicht mehr ansteckend ist, betonte Conley.
Wann Trump das erste Mal negativ getestet wurde und wie oft, blieb unklar. Sein Leibarzt hatte bereits am Samstag erklärt, dass es "keine Beweise mehr für eine aktive Vermehrung des Virus" bei Trump gebe, ohne ihn ausdrücklich virenfrei zu erklären.
Trump: "Fühle mich so stark"
Conleys jüngste Erklärung wurde veröffentlicht, während Trump sich mit der Präsidentenmaschine Air Force One auf dem Weg zu einer Wahlkampfveranstaltung in Florida, einem besonders umkämpften Bundesstaat, befand. Bei seiner ersten Wahlkampfreise seit seiner Corona-Infektion verzichtete Trump auf das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes, wie zumeist in den Monaten der Pandemie. Seine Gegner kritisieren ihn deswegen als schlechtes Vorbild. Der US-Präsident hatte die Gefahren durch das Coronavirus öffentlich immer wieder heruntergespielt.
Vor Anhängern in Sanford bei Orlando sagte Trump: "Ich bin in so toller Form, ich fühle mich so stark." Er betonte wie schon am Wochenende, er sei nun immun und sagte anschließend scherzend: "Ich werde jeden in diesem Publikum küssen. Ich werde die Kerle und die schönen Frauen küssen (...). Ich werde euch einfach allen einen dicken, fetten Kuss geben." Trumps Wahlkampfauftritt in Florida dauerte rund eine Stunde.
Die Corona-Diagnose hatte den Wahlkampf des republikanischen Amtsinhabers nur wenige Wochen vor der Präsidentschaftswahl jäh unterbrochen. Während Trump sich auskurieren musste, absolvierte sein Herausforderer Joe Biden mehrere Wahlkampfveranstaltungen in wichtigen Bundesstaaten. Der Kandidat der oppositionellen Demokraten und ehemalige Vizepräsident liegt in landesweiten Umfragen aktuell zehn Prozentpunkte vor Trump. Auch in mehreren möglicherweise wahlentscheidenden Bundesstaaten konnte Biden seinen Vorsprung ausbauen.
qu/wa (dpa, rtr, afp)