Lufthansa-Flugbegleiter wollen wieder streiken
18. Januar 2020Nähere Angaben zur Streikdauer und den betroffenen Tochter-Airlines will die Gewerkschaft am kommenden Mittwoch bei einer Pressekonferenz verkünden, wie ein UFO-Sprecher mitteilte.
Am Donnerstag war der insgesamt dritte Versuch gescheitert, in dem festgefahrenen Tarifkonflikt zwischen dem Konzern und den Flugbegleitern in die Schlichtung mit zusätzlicher Mediation zu tariffremden Fragen einzusteigen. Die Gewerkschaft erwog anschließend einen unbefristeten Streik.
Droht längerer Arbeitskampf?
Nach eigenen Angaben will UFO zunächst versuchen, die Tarifziele auf dem klassischen Verhandlungsweg durchzusetzen. Sollte dies scheitern, bleibe nur der Arbeitskampf. Da einzelne Streiktage bislang nichts bewirkt hätten, müsse man dann mit "deutlich ausgeweiteten Maßnahmen" Druck ausüben, sagte ein Sprecher.
UFO unterliegt noch bis zum 2. Februar einer Friedenspflicht zu den bereits bestreikten Forderungen. Grundlage dafür ist ein 2016 geschlossener Tarifvertrag zur Konfliktlösung. In dem Konflikt hat die Gewerkschaft bereits einen Warnstreik und zwei reguläre Streikwellen bei Flugbetrieben des Lufthansa-Konzerns veranstaltet. Rund 200 Flüge fielen in der Folge aus.
Gestörtes Vertrauensverhältnis
Hinter dem Arbeitskampf steht ein erbitterter Streit zwischen der Gewerkschaft und der Lufthansa: Der Konzern zweifelt die Vertretungsbefugnis von UFO für das Kabinenpersonal an und sieht die "Gewerkschaftseigenschaft" ungeklärt. Das Vertrauensverhältnis ist tief gestört.
Die langen Auseinandersetzungen zwischen den Streitparteien haben Konflikte hinterlassen, die möglicherweise in einer Mediation hätten gelöst werden können. Es geht unter anderem um persönliche Klagen der Lufthansa und damit verbundene Haftungsfragen gegen frühere und aktuelle Vorstände der Gewerkschaft. Auch war der frühere UFO-Chef Nicoley Baublies aus Lufthansa-Diensten entlassen worden.
hk/haz (dpa, afp)