Massenschlägereien in Flüchtlingsunterkunft
12. Dezember 2016Ein Polizeisprecher sprach von "tumultartigen Szenen" mit einer "unüberschaubaren Anzahl von Menschen". Über das Wochenende waren Polizeibeamte im Dauereinsatz, zeitweise mit einer Besatzung von elf Streifenwagen. Bei den Massenschlägereien gab es drei Verletzte, einer davon schwer. Es seien zwei Gruppen junger Männer aus Syrien beteiligt gewesen. Den Grund für die Auseinandersetzung konnte die Polizei allerdings nicht klären. Möglicherweise habe es sich um Hierarchiekämpfe gehandelt, hieß es.
Die Polizei wurde bereits am Samstagabend in das Heim gerufen. Als die Beamten eintrafen, waren bereits mehrere Menschen verletzt und es herrschte eine aggressive Stimmung. Nachdem über Samstagnacht Ruhe in dem Heim einkehrte, eskalierte die Situation am Sonntag erneut. Bei zwei weiteren Schlägereien gab es wiederum Verletzte. "Offenbar hatten Bewohner Verstärkung aus anderen Flüchtlingsheimen erhalten und verschiedene Nationalitäten gingen aufeinander los", so ein Polizeisprecher. Mehrere Beteiligte wurden in Gewahrsam genommen.
Bereits letzte Woche kam es in einer anderen Flüchtlingsunterkunft in Baden-Württemberg zu einem unschönen Vorfall. In Weil im Schönbuch hatte ein 31-jähriger auf seine Ehefrau eingestochen. Die 21-Jährige wurde am Montag in akut lebensbedrohlichem Zustand mit dem Rettungshubschrauber in eine Klinik geflogen und notoperiert, wie die Polizei in Ludwigsburg mitteilte. Der Afghane flüchtete zunächst, konnte aber wenige Stunden nach der Tat am Bahnhof Böblingen festgenommen werden.
db/uh (dpa,afp)