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Maß halten beim Münchner Oktoberfest

Gaby Reucher (dpa)30. Juli 2015

Noch fünf Wochen bis zum Start des Oktoberfestes. Für Touristen ist der Besuch ein Muss, doch sie erwarten mehr als Bier und Brezeln. Skurrile Neuheiten sind auch in diesem Jahr garantiert.

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München Aufbau Oktoberfest 2015. Eine Bierzeltwand mit gezeichneten Frauen, die Bierkrüge in der Hand halten, fliegt über die Bavariastatue hinweg per Hubschrauber.
Bild: picture-alliance/dpa/P. Kneffel

Beim Oktoberfest ist das Maß aller Dinge die Maß Bier. Und noch bevor das größte Volksfest der Welt am 19. September beginnt, interessiert Oktoberfest-Fans nur eins: der Preis für eine Maß. In diesem Jahr ist ein Liter Bier erstmals nicht unter zehn Euro zu haben. Zwischen 10 Euro und 10 Euro 40 muss man dafür auf den Tisch legen. Als zusätzliches Schmankerl können die sechs Millionen Besucher, die aus aller Welt erwartet werden, das Bier in diesem Jahr aber auch als Eis genießen, wie die Veranstalter jetzt bekanntgaben.

Darüber hinaus wird mit neuen Fahrgeschäften geworben, etwa der weltweit höchsten und schnellsten Mega-Affenschaukel. Die sollte man aber vielleicht vor dem Biergenuss ausprobieren. Um den Gästen immer wieder Neues zu bieten, kommen einige besonders ausgeklügelten Hightech-Fahrgeschäfte. Neben der Affenschaukel verspricht das Fest das höchste transportable Hochhaus mit einem Roller-Parccours und die größte mobile Geisterbahn.

Luftbild Oktoberfest 2014
Blick auf die TheresienwieseBild: picture-alliance/dpa/M. Müller

Mehr als Bier und Brezel

Das Essen ist auf dem Oktoberfest zwar zweitrangig, aber für eine gute Grundlage doch wichtig. Die von "Brezn" und "Hendl" (Hähnchen) geprägte Speisekarte wird neuen Zielgruppen angepasst. So wird es mehr Angebote speziell für Diabetiker und für Veganer geben und neben dem Biereis werben die Veranstalter mit Zuckerwatte in Blumenform oder Weißwurst-Leberkäse.

Auf eine Milliarde Euro wird der Wirtschaftswert der "Wiesn" berechnet, so wie schon seit 2008. "Das ist ein stabiler Wert", meinte denn auch Wiesnchef Josef Schmid.

Latz einer Lederhose
Die Lederhose, eine der vielen Merchandisingprodukte beim VolksfestBild: picture-alliance/dpa/P. Kneffel

Streit um rechte Burschenschaften

Einen ersten kleinen Skandal hat es bereits im Vorfeld des Volksfestes gegeben. Der Wirt des Münchener Hofbräukellers, Ricky Steinberg, hatte angekündigt, dass er keine Studentenverbindungen mehr in seiner Gaststätte haben wolle. Einige Mitglieder sogenannter Burschenschaften hatten randaliert und die verbotene erste Strophe des Deutschlandliedes gesungen. "Solche Leute, die meiner Meinung nach braunes Liedgut singen und meine Mitarbeiter bepöbeln, haben hier nichts verloren", sagte Steinberg der Deutschen Welle.

Die konservativen Männerbünde haben den Ruf, mit Gruppen, die den Nazis nahestehen, zu sympathisieren. Einen regelrechten Shitstorm erlebte der Wirt in den sozialen Netzwerken. Da hieß es man könne nicht alle Burschenschaften über einen Kamm scheren, andere hingegen loben Steinbergs Engagement gegen Rechtsextremismus.

Oktoberfest 2014 - Besucher aus den USA prosten dem Betrachter mit Bier zu.
Die Oktoberfest-Besucher kommen aus aller WeltBild: picture-alliance/dpa/Felix Hörhager

Der Streit ist bereits vom Tisch. "Wir haben uns vertragen, aber es wird so bleiben, dass ich mir die Leute, die reservieren, genauer angucke und da habe ich meine Quellen, um etwas über die Gesinnung und das Verhalten rauszukriegen." Ricky Steinberg betreibt auch ein Festzelt auf dem Oktoberfest. Dort sieht er allerdings keine Probleme. "Bei mir im Festzelt ist sowas bisher noch nicht vorgekommen. Da habe ich ja auch Security und wer randaliert, der fliegt auch auf den Wiesn raus."