Menschen, Möbel, Trends auf der Internationalen Möbelmesse in Köln
Leicht und individuell, ökologisch und effizient, das sind die Möbeltrends von heute. Doch Möbel werden für Menschen gemacht. Bei der Internationalen Möbelmesse in Köln haben wir uns umgehört, was wirklich gefällt.
Die Welt aus Moos
Naturmaterialien zur Wandgestaltung, das ist einer der Trends bei der Internationalen Möbelmesse in Köln. Die Mooswand der Firma Freund hat es der angehenden Schreinerin Sophie Caglayan besonders angetan. "So ein Material ist mal was zum Anfühlen und es riecht auch angenehm nach Natur." Das mit Salz konservierte Moos ist übrigens auch dazu gedacht, die Luftfeuchtigkeit im Raum zu regulieren.
Projektionsfläche statt Tapete
Auch wenn gemusterte Tapeten nach wie vor gefragt sind: Diese Foto-Textilwand von Pongs ist ein Hingucker, meint Lennart Bär. Der Schüler eines Berufskollegs für Gestaltung sieht in dieser ausgeleuchteten Wand auch Potential für die eigenen vier Wände. "Das ist was für jung und alt. Kinder können ihre Fußballmannschaft an der Wand haben und Naturliebhaber vielleicht ein Naturbild."
Plüsch aus Kapstadt
Den "Vetsak" aus Kapstadt findet Yasushi Yamazaki zwar gemütlich, aber auch wenn Plüsch gerade in ist, mag es der Japaner lieber einfach. In seinem Online-Fachmagazin JDN für Designer und Architekten wird er dieses Möbelstück wohl nicht vorstellen. "In Japan haben wir kleinere Häuser als in Deutschland. Der Sitzsack wäre für unseren Lifestyle einfach zu groß."
Platzsparend und individuell
Wohnungen in Großstädten werden immer teurer und kleiner. Da bietet die Firma Germania platzsparende Möbel, wie diese Garderobe. Aus einer bunten Farbpalette kann der Kunde individuell wählen. Geschäftsführer Clemens Deventer hat den Trend erkannt: "Die Leute wollen Kleinigkeiten individuell gestalten können, wie etwa die Farbe, und somit ein Serienmöbel zu einem persönlichen Möbel machen."
Skandinavien trifft Fernost
Dem funktionalen Trend will Charlotte Nielsen von Lio Collection entgegenwirken und liegt doch selbst voll im Trend. "Ich bin Dänin, mein Mann ist Grieche und zusammen haben wir diese Firma in Indonesien gegründet." In Skandinavien ist ihr alles zu minimalistisch. "Wir produzieren auch dänische Designmöbel, aber mit einem indonesischem Touch aus schnell nachwachsendem Holz der Region."
Holz trifft Design
Kaum ein Besucher kann an diesen Bänken aus Zedernholz vorbeigehen, ohne wenigstens kurz einmal mit der Hand darüber zu streichen. "Es ist sehr gut verarbeitet und fühlt sich sehr sanft an", schwärmt Dan Gilmore aus New Jersey. Der Amerikaner handelt mit Holzprodukten. Die Idee der überdimensionalen Wäscheklammer der Designer "Baldessari e Baldessari" aus Italien gefällt ihm besonders gut.
Filigrane Kleinmöbel locken Kunden
"Heutzutage ist alles leicht und filigran, da muss man mit der Zeit gehen," sagen Jonathan Kraus und Jan Waidlich aus Karlsruhe. Die beiden Möbelbauer interessiert besonders, wie die verschiedenen Werkstoffe Holz, Metall oder auch Glas kombiniert werden. Der schimmernde Beistelltisch "Pli" von Victoria Wilmotto im Showroom von Classicon ist allerdings ganz aus Spiegelglas gestaltet.
Ein Tisch wie eine Skulptur
"Ich bin stolz auf meinen Jungen", sagt die Kuratorin Marva Griffin Wilshire voller Überschwang. "Mit diesem Glastisch hat er angefangen." Gemeint ist der junge Designer-Star Sebastian Herkner. Die gebürtige Venezuelanerin hat ihn für den "Salone del Mobile" in Mailand entdeckt. Sein Konzept von einem runden Haus mit runden Möbeln "Das Haus" stellt Herkner derzeit auf der Kölner Messe vor.
Ein Mann, eine Küche
Sören Markus liebt die Ordnung. Außerdem kocht er gerne mit anderen zusammen. Daraus entstand die Idee zu seiner Multifunktionsküche "Kochwerk". "Man kann an diesem Möbelstück Dinge zubereiten, kochen und auch essen", erläutert der Jungdesigner aus Wismar. Multifunktionsmöbel liegen nach wie vor im Trend und auch Sören Markus hofft, einen Interessenten für die Vermarktung zu finden.
Eine Frau, eine Küche
Die Russin Daria Ayvazova will nichts verschwenden und hat deshalb eine Küche entworfen, die auf den ersten Blick an ein Chemielabor erinnert. Dabei geht es hier um gesundes Dampfgaren. "Der Dampf beim Kochen kann aufgefangen werden. Mit dem Wasser kann man dann seine Blumen gießen." Daria Ayvazova zeigt ihr Werk beim "Pure Talents Contest" der Möbelmesse in Köln, die noch bis zum 24.1.dauert.