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Menschenhandel in Kirgisistan nimmt zu

15. Juli 2002

– Neues Staatsorgan erörtert erstmals Gegenmaßnahmen

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Köln, 13.7.2002, DW-radio / Russisch

In Kirgisistan hat die erste Sitzung des Nationalen Rates zur Bekämpfung von Menschenhandel stattgefunden. Dieses Organ wurde auf Initiative der Regierung geschaffen. Geleitet wird der Rat vom Staatssekretär der Kirgisischen Republik, Osmonakun Ibraimow. Es berichtet Saida Jusupchanowa:

An der Sitzung nahmen Vertreter des Innenministeriums, von Nichtregierungsorganisationen und internationaler Einwanderungs-Organisationen teil. Die Mitglieder des Nationalen Rates beschlossen einen Arbeitsplan für das kommende Jahr und erörterten Maßnahmen zur Bekämpfung des Menschenhandels, der in Kirgisistan merklich zunimmt.

Nach Angaben internationaler Einwanderungs-Organisationen werden jährlich etwa 4000 kirgisische Mädchen zur Prostitution außer Landes gebracht. Meist kommen sie in die Arabischen Emirate, in die Türkei und nach Korea. Ihnen allen wird eine Arbeit als Kellnerin, Gouvernante oder Hausmädchen im Ausland versprochen. Nach ihrer Ankunft am Bestimmungsort werden den Mädchen jedoch alle Dokumente abgenommen. Danach kommen die Mädchen in die Sex-Industrie. Auch sind viele Fälle bekannt geworden, in denen kirgisische Bürger nach Kasachstan verkauft wurden, wo sie mehrere Monate ohne Lohn auf Plantagen arbeiten. (MO)