Menschliche Spuren von oben betrachtet
Weltweit bauen die Menschen Städte, verändern Landschaften oder Ökosysteme. Satellitenbilder aus 600 Kilometern Höhe zeigen, wie unnatürlich und faszinierend zugleich unsere Erde dadurch mancherorts aussieht.
Unnatürliche Wälder
Viel Grün - und trotzdem wenig Natur. Gestochen scharfe Satellitenbilder zeigen, wie der Mensch die Erde verändert. Hier sind es Forstplantagen nahe dem neuseeländischen Christchurch. Durch den Schatten und die Färbung kann man die Altersstufen erkennen.
Wüstenanbau
Wadi ist die Bezeichnung für einen ausgetrockneten Flusslauf in Nordafrika, in Vorderasien oder Teilen Spaniens. Im Wadi as-Sahba in Saudi-Arabien finden sich jedoch auch grüne Flecken, die wie Oasen inmitten der Wüste wirken. Auf Kreisbewässerungsfeldern wird hier Viehfutter angebaut.
Riesige Spiegelfelder
Tausende Spiegel reflektieren die Sonnenstrahlung auf die Turmspitzen der beiden Solarkraftwerke Planta 10 und Planta 20 im spanischen Sevilla. Dort entstehen Temperaturen von knapp 1000 Grad Celsius, die der Energieerzeugung dienen. Jeder Spiegel ist halb so groß wie ein Tennisplatz.
Gelbes Blütenmeer
Mitte Mai leuchtet die Landschaft um Lübeck in Norddeutschland gelb - es ist die Blütezeit des Raps. Die Ölpflanze wird vor allem für die Gewinnung von Speiseöl genutzt, immer häufiger aber auch als Treibstoff für Motoren, als sogenannter Biodiesel.
Das natürliche Ökosystem schrumpft
Der ursprüngliche Regenwald in der malaysischen Provinz Sarawak zählt zu den größten der Welt. Oft sind hier Flüsse der einzige Weg, um ins Landesinnere vorzudringen - noch, denn um Land für Äcker und Plantagen zu gewinnen, haben die Menschen große Teile bereits abgeholzt.
Bunte Tümpel
Die riesigen Ackerflächen bei Beaumont (Australien) sind mit unzähligen Salztümpeln übersäht. Die Färbungen entstehen durch Algen und durch den unterschiedlichen Salzgehalt des Bodens. Besonders den Landwirten erschwert die hohe Versalzung den Anbau.
Planstadt der Wohlhabenden
Der auf dem Reißbrett entworfene Ort Weston entstand durch Aufschüttung von Inseln im Sumpfgebiet des US-Bundesstaats Florida. Die meisten der knapp 66.000 Einwohner sind Besserverdiener, die hier in direkter Nachbarschaft zur unberührten Natur der Everglades wohnen.
Fragwürdiges Recycling
Am Strand der Abwrackwerft bei Chittagong in Bangladesch herrscht reger Andrang. Tanker und Containerschiffe warten auf ihre Ausschlachtung. Dabei riskieren die Arbeiter hier tagtäglich ihre Gesundheit - auf Arbeitssicherheit oder Umweltschutz wird hier wenig Wert gelegt.
Flüssiges Gold
Auf jeder Anhöhe in der spanischen Provinz Jaén stehen sie in Reih und Glied: Olivenbäume, 50 Millionen an der Zahl. Auch wenn das Öl aus Italien meist bekannter ist, hier - im weltweit größten Anbaugebiet - werden jährlich rund 600.000 Liter feinstes Öl gepresst.
Luxus im Wüstenstaat
Im arabischen Emirat Katar entstehen neue Luxusimmobilien samt eigenem Hafen. Die künstlich aufgeschütteten Villen-Inseln sehen aus, als wären sie auf eine Perlenkette aufgefädelt.
Grüne Terrassenlandschaft
Das Lösshochland Chinas ist weit. Und da sich die gelb-graue Lösserde hervorragend als Ackerfläche eignet, haben die Menschen das riesige Hochland in Bashang über Jahrhunderte mit Terrassen überzogen. Hier wird Reis noch in mühevoller Handarbeit oder mithilfe von Zugtieren angebaut.
Zwei Tonnen Diamanten pro Jahr
Die flächenmäßig größte Diamantenmine befindet sich in Botswana, Südafrika. Durch Mineralien ist das Gestein blau gefärbt. Aus diesem sogenannten Abraum wird schon seit 1971 abgebaut, der Diamantengehalt soll aber nach Schätzungen noch immer knapp 50 Jahre vorhalten.
Wie der Mensch die Erde verändert
Der Bildband "Human Footprint" vom Satellitenbild-Anbieter eoVision zeigt, wie drastisch der Mensch teilweise schon heute in die Natur eingegriffen hat - hier an Venedig (Italien) zu erkennen.