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Mick Schumacher - Benzin im Blut

12. Oktober 2018

Mick Schumacher schickt sich an, in die Fußstapfen seines berühmten Vaters zu treten. Der Nachwuchs-Rennfahrer ist auf dem besten Weg in die Formel 1. Formal trennt ihn davon nur noch ein zweiter Platz.

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Belgien | FIA Formula 3 European Championship 2018, round 5, race 3, Spa-Francorchamps (BEL)
Bild: picture-alliance/dpa/T. Suer

Bei Mick Schumacher läuft es gerade richtig gut. Trotz anfänglicher Probleme in der Formel-3-Europameisterschaft liegt der 19-Jährige jetzt auf Rang eins der Tabelle. Nach zuletzt fünf Siegen in Folge ist die Lizenz für die Formel 1 zum Greifen nah. Im Auto des italienischen Prema-Teams legte er bei seiner Aufholjagd in der zweiten Saisonhälfte eine Unbeschwertheit an den Tag, die sehr an die alten Ferrari-Zeiten seines Vaters erinnerte.

Der Wendepunkt gelang Schumacher junior mit einem Sieg in Spa-Francorchamps. Ausgerechnet auf der Strecke, auf der sein Vater in der Formel 1 debütierte und seinen ersten Grand Prix gewann. Zum Saisonfinale in Hockenheim (13./14. Oktober) reist Mick Schumacher nun als Spitzenreiter mit großem Vorsprung auf den Briten Dan Ticktum. Schafft er den zweiten Platz in der Gesamtwertung, würde ihm bereits die Superlizenz für die Formel 1 winken.

Siegeshungrig ins Finale

Schumacher ist heiß auf das Finale und möchte es unbedingt gewinnen. "Im Auto denke ich nicht eine Sekunde an die Meisterschaft," so Schumacher. Er freue sich einfach auf jedes Rennen, das noch kommt und plane schrittweise. Wie es nach der Saison weitergeht, ist allerdings noch offen. Managerin Sabine Kehm, die auch schon seinen Vater betreute, dämpft die Erwartungen erst einmal. Im breiten Feld der Nachwuchshoffnungen gibt es mit dem Briten Lando Norris nämlich einen, der noch größere Erfolge vorzuweisen hat. Norris gewann im letzten Jahr als Rookie die Formel 3, hat dieses Jahr noch gute Titelchancen in der Formel 2 und ist für kommendes Jahr bereits als Formel-1-Pilot bei McLaren gesetzt.

Aller Anfang ist schwer

Mick Schumacher musste dagegen immer wieder mit Rückschlägen klarkommen. Die Anfänge seiner Motorsportkarriere liegen nun zehn Jahre zurück. Wie bei Vater Michael begann auch seine Karriere im Kartsport, wo er allerdings einige Zeit brauchte, um die ersten Erfolge zu feiern. 2015 nahm ihn das niederländische Motorsportteam Van Amersfoort unter Vertrag und holte ihn in die Formel 4, wo er auch bald den ersten Sieg feierte. Nach dem Wechsel zu Prema wurde er in der deutschen Formel 4 noch im gleichen Jahr Vizemeister, bevor er anschließend in die Formel 3 wechselte. Nun steht der nächste Schritt an. Vielleicht ja doch ein großer, in die Königsklasse des Motorsports.

"Eine großartige Story" für die Königsklasse des Motorsports

Belgien | Mick Schumacher gewinnt erstes Rennen in Spa
Mick bei der Feier seines Premierensieges in der Formel 3Bild: picture-alliance/dpa/T. Suer

Formel-1-Boss Chase Carey bezeichnete die mögliche Rückkehr des Namens Schumacher in die Königsklasse bereits als "eine großartige Story". Für Ferrari-Teamchef Maurizio Arrivabene ist die Geschichte, die Ferrari mit dem Namen verknüpfe, eine ganz besondere. Ob eine erneute "Schumi"-Ära allerdings schon 2019 zu erwarten ist, ist fraglich. Die 20 Cockpits sind hart umkämpft, weswegen Schumacher wahrscheinlich erst mittelfristig eine Rolle spielen dürfte. Ein Zwischenschritt ergibt vermutlich mehr Sinn. Zumindest bewiesen dies die letzten vier Meister der Formel 2, denen allen ein direkter Aufstieg in die Königsklasse gelang. "Ich versuche einfach, über die Jahre hinweg zu lernen", so Schumacher. "Mein Ziel ist es, irgendwann voll entwickelt in die Formel 1 einzusteigen."

Weiter Rätselraten um den Gesundheitszustand von Vater Michael

Porträt - Michael Schumacher
Ungewissheit nach seinem tragischen SchicksalBild: picture-alliance/dpa/D. Azubel

Micks Vater Michael Schumacher hatte sich im Dezember 2013 bei einem Skiunfall eine schwere Kopfverletzung zugezogen. Über seinen gesundheitlichen Zustand wird weiterhin geschwiegen. Abgeschirmt von der Öffentlichkeit, befindet sich der Rekordweltmeister seit seiner Entlassung aus dem Krankenhaus in der Schweizer Familienvilla. Seither mauert Kehm, wenn es um den Gesundheitszustand der Formel-1-Legende geht. "Wir sind uns bewusst, dass das für manche Menschen schwierig zu verstehen ist, aber wir tun das in vollkommener Übereinstimmung mit Michaels Haltung", sagte die Managerin einst dem Münchener Merkur. Daran hat sich bis heute nichts geändert.

ms (sid/dpa)