1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen
Politik

Millionenhilfe für Australiens Tourismusbranche

19. Januar 2020

Nach den verheerenden Buschbränden greift die australische Regierung dem heimischen Tourismus mit einem Millionenpaket unter die Arme. Die Gelder decken jedoch nur einen Bruchteil der befürchteten Einbußen ab.

https://p.dw.com/p/3WQNI
Australien Regen in Sydney
Touristen in Sydney: Nach monatelangen Buschbränden konnten sich diese Woche viele Australier über Regen freuenBild: Getty Images/J. Evans

Die umgerechnet 76 Millionen australischen Dollar (rund 47 Millionen Euro) stammen Premierminister Scott Morrison zufolge aus einem eigens ins Leben gerufenen nationalen Fonds für den Wiederaufbau nach den Buschbränden. Dieser hat einen Umfang von zwei Milliarden Dollar. Bereits vor wenigen Tagen hatte Morrison 50 Millionen Dollar aus diesem Fonds dem Schutz der Tierwelt gewidmet.

Der australische Tourismus befürchtet in diesem Jahr nach Berechnungen der Verbände Einbußen von rund 4,5 Milliarden australischen Dollar (rund 2,8 Milliarden Euro) durch die verheerenden Feuer. Die Verluste entsprechen etwa zehn Prozent der Gesamteinnahmen aus dem Auslands-Tourismus.

Weniger Buchungen, viele Stornierungen

Nach Angaben des Branchenverbandes ATEC ist die Zahl der Reisebuchungen um bis zu 20 Prozent zurückgegangen. Mindestens 70 Prozent der 850 Verbandsmitglieder hätten Stornierungen in größerem Umfang verzeichnet, erklärte ATEC-Geschäftsführer Peter Shelley der Deutschen Presse-Agentur.

Australien | Von Bränden bedrohte Wollemien-Wälder
Diese Luftaufnahme zeigt von Bränden bedrohte Wälder im Wollemi-Nationalpark im Bundesstaat New South WalesBild: Reuters/NSW NPWS

Vor allem Urlauber aus den USA, Großbritannien und anderen Teilen Europas hätten es sich anders überlegt. Gründe seien die Angst vor schlechter Luft, die Sorge um die persönliche Sicherheit und die Befürchtung, dass touristische Attraktionen gelitten hätten. Die Brände trafen viele australische Küstenstädte zum Höhepunkt der touristischen Sommersaison.

Bei den schweren Feuern sind bisher mehr als 11,8 Millionen Hektar Land verbrannt, das entspricht etwa einem Drittel der Fläche von Deutschland. 28 Menschen kamen ums Leben. Schätzungen zufolge starben mehr als eine Milliarde Tiere.

Der Fremdenverkehr trägt in Australien rund sechs Prozent zur Wirtschaftsleistung bei und ist die wichtigste Devisenquelle nach Eisenerz, Kohle und Erdgas. Rund neun Millionen Menschen besuchen den fünften Kontinent jedes Jahr.

hk/haz (dpa, afp)