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Politik

Müller strandet in Afrika

7. Januar 2019

Schon wieder wird eine Reise eines Mitglieds der Bundesregierung durch eine Flugzeugpanne ausgebremst. Wie Kanzlerin Angela Merkel Ende November muss nun auch Entwicklungsminister Gerd Müller seine Reisepläne ändern.

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Bundesentwicklungsminister Gerd Müller CSU mit einem Herrn des Bodenpersolanls am Flughafen Kamuzu
Bild: imago/U. Grabowsky

Gerd Müller ist auf Tour durchs südliche Afrika. Der Besuch mehrerer Länder steht auf dem Programm des deutschen Entwicklungsministers. Doch nun die abrupte Unterbrechung der Reise in Malawi. Seine Regierungsmaschine hat ein Problem. Der Ausfall eines Ventils am rechten Triebwerk verhindert den geplanten Weiterflug nach Sambia. Dort wollte Müller eigentlich schon an diesem Montag eine Kupfermine und ein Solarkleinkraftwerk besichtigen. Jetzt soll es erstmal per Linienflug ins Nachbarland gehen.

Geprüft werde, ob das Bauteil kurzfristig in Gang gesetzt werden könne, sonst müsse ein Reparaturteam von Köln aus einfliegen, so ein Sprecher der Luftwaffe, die für den Betrieb der Regierungsmaschinen zuständig ist. Die Beschaffung eines Ersatzteils aus Deutschland und die Reparatur dauern vermutlich zwei Tage.

Auch Merkel musste umsteigen

Erst Ende November war Müllers Chefin Angela Merkel mit einer Flugzeugpanne in die Schlagzeilen geraten. Die Bundeskanzlerin musste ihren Flug zum G20-Gipfel in Buenos Aires unterbrechen - wegen eines ernsthaften technischen Defekts am Kanzlerinnen-Airbus "Konrad Adenauer". Unter anderem war damals das Funksystem total ausgefallen. Weil auch das Ablassen von Treibstoff nicht möglich war, um den Airbus leichter zu machen, mussten die Piloten eine recht harte Landung auf dem Köln-Bonner-Flughafen hinlegen. Auch Merkel war daraufhin gezwungen, auf eine Linienmaschine umzusteigen. Mit einer stark verkleinerten Delegation traf sie erst mit großer Verspätung bei dem Treffen der Staats- und Regierungschefs in Argentinien ein.

Verlässlicher Flugzeugtyp

Anders als der fast 20 Jahre alte Kanzlerinnen-Airbus ist die Müller-Maschine noch relativ neu. Den kleinen Businessjet hatte die Luftwaffe vor sieben Jahren für die Flugbereitschaft neu angeschafft. Die Flugzeuge vom Typ Global 5000 des Herstellers Bombardier gelten nach Angaben des Piloten als verlässlich. Ein Problem mit dem nun ausgefallenen Ventil habe es bisher in dem Flieger nie gegeben. Wie das Reiseprogramm Müller angepasst wird, ist noch offen. "Wir suchen nach einer Lösung", sagte eine Regierungssprecherin.

Defekter Regierungsjet am Flughafen von Lilongwe
Defekter Regierungsjet am Flughafen von Lilongwe: Defektes Ventil im rechten TriebwerkBild: imago

Gerd Müller war als erster Bundesminister seit rund 18 Jahren in Malawi zu Gesprächen mit der Regierung zusammengetroffen. Der Besuch eines deutschen Ressortchefs sei überfällig, sagte der Entwicklungsminister beim Treffen mit Staatspräsident Arthur Peter Mutharika im Präsidentenpalast der Hauptstadt Lilongwe.

50 Millionen Euro für Malawi

Müller würdigte Frieden und Stabilität in dem südostafrikanischen Land als Voraussetzungen für Entwicklung. Er sicherte acht Millionen Euro als weitere Unterstützung zu. Zusätzlich sind für das laufende Jahr weitere 50 Millionen Euro deutscher Hilfe geplant. Zugleich forderte der Minister seinen Gastgeber auf, den Kampf gegen Korruption entschlossen weiterzuführen und am Weg der Rechtssicherheit festzuhalten.

Bundesentwicklungsminister Gerd Müller (CSU) trifft Arthur Peter Mutharika, Staatspräsident von Malawi
Gesprächspartner Mutharika und Müller: "Überfälliger Besuch"Bild: imago/U. Grabowsky

Der CSU-Politiker will sich auf seiner Reise nach Malawi, Sambia und Namibia für Reformen und gute Regierungsführung im südlichen Afrika einsetzen. "Wer diesen Weg geht, den unterstützen wir verstärkt", versprach der Minister vor seinem Abflug aus Deutschland. Teil der Reiseplanung sind auch Besuche bei Projekten im Sozial- und Umweltbereich.

AR/sti (epd, afp, dpa)