New Yorks neue, teure U-Bahn
Viele New Yorker haben wohl nicht mehr daran geglaubt: Im neuen Jahr wurde der erste Abschnitt einer neuen U-Bahn-Linie eingeweiht und das fast 90 Jahre nach der ersten Idee zu dem Teilstück. Es soll noch weitergehen.
Eröffnung im alten Jahr
Das Neue Jahr feierte die Stadt New York mit der Eröffnung von drei neuen U-Bahn-Stationen. Für die Bauarbeiter nichts Neues - für den Bürgermeister Bill Blasio und Gouverneur Andrew Cuomo schon. Sie eröffneten am letzten Tag im alten Jahr die drei neuen U-Bahnhöfe feierlich im kleinen Kreis. Am Sonntag durften dann die Bürger die neue Bahn testen.
Drei neue Stationen
Die Erweiterung der Second Avenue-Subway Linie verläuft von der 63. bis zur 96. Straße und weiter bis zur schicken Upper East Side. Die Stadt erhofft sich davon eine Entlastung des New Yorker U-Bahnnetzes, schnellere Transportzeiten und weniger volle Züge. An einem durchschnittlichen Werktag werden rund 5,6 Millionen Menschen befördert.
Projekt mit langer Vorlaufzeit
Erstmals wurde das Projekt 1929 vorgeschlagen, der Bau begann 1972, also gut 40 Jahre später, wurde allerdings schnell wieder gestoppt. Das Geld fehlte. Erst 2007 wurden erneut die Bohrmaschinen angeschmissen.
Bohrmaschine fräst sich durch Gestein
Mehr als 2000 Menschen haben an dem neuen U-Bahn Teilstück gearbeitet. Dabei wurden 446.000 Kubikmeter Gestein und knapp 352.000 Kubikmeter Erdboden ausgehoben. Und das Ganze unter einem der am dichtesten besiedelten Gebiete der Welt.
Immense Kosten
Entsprechend lagen die Kosten für den Bau bei 4,4 Milliarden Dollar. Es ist die erste große Ausbau der New Yorker U-Bahn in den letzten 50 Jahren und umfasst 2,4 Kilometer.
New Yorker U-Bahn: kein Wohlfühlort
Zumindest der neue Abschnitt ist zwar teuer, dafür aber sauber und hell. Ganz anders sieht es im restlichen Subway-System aus. Die ersten U-Bahn-Tunnel in New York sind ab 1904 gebaut worden. Inzwischen ist es dort düster, dreckig, eng und überfüllt.
Mosaiken von und für Künstler
Die drei neuen U-Bahn Stationen beherbergen die größten öffentlichen Kunst-Installationen der Vereinigten Staaten. In der 96ten Straße hat Sarah Sze die Wände gestaltet. Sie repräsentierte die USA auf der Biennale in Venedig 2013. In der 86. Straße kreierte Chuck Close zwölf große Porträts unter anderem von Philip Glass, Alex Katz und Kara Walker.
Entlastung an anderer Stelle
Die neuen U-Bahn Strecken sollen 200.000 Menschen pro Tag befördern können und so die stark frequentierten Linien 4,5 und 6 entlasten. Dort soll das Passagiervolumen um 13 Prozent zurückgehen, so die Metropolitan Transportation Authority.
Noch nicht das Ende
Und das ist erst der Anfang. Die Linie soll bis Harlem verlängert werden. Das gesamte Projekt soll frühestens 2029 fertiggestellt sein. "Wir haben den konkreten Plan für die Linie, aber für die Phasen zwei, drei und vier ist einfach das Geld noch nicht da. Wenn es kommt, legen wir sofort los", so Amanda Kwan von der zuständigen Metropolitan Transportation Authority.