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Art Basel: Olympiade der Kunst

Klaus Krämer16. Juni 2016

Die Art Basel ist die weltweit größte Kunstmesse. 280 internationale Galeristen präsentieren hier Objekte von 4000 Künstlern. Die renommierte Kunstmesse gilt als Barometer für Stimmung und Kaufkraft in der Kunstszene.

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ART Basel: Blick auf Skulptur von Henry Moore. (c) picture-alliance/dpa/G. Kefalas
Bild: picture-alliance/dpa/G. Kefalas

"Olympiade der Kunst": die Art Basel

Seit 1970 ist die Art Basel das "Mekka" für Sammler, Museumsleute und VIPs – kurz: für Kunstinteressierte jeder Couleur. Wenn dass breite Publikum ab Donnerstag (16.06.2016) erstmals die Messe durchstreifen darf, haben die kaufwilligen Profis längst die interessantesten Objekte gescannt und erste Geschäfte getätigt. Viele sind bereits seit Tagen auf der Kunst-Pirsch. Bis Sonntag (19.06.2016) ist die Kunstmesse in der Schweizer Grenzstadt Basel für Fachbesucher und Publikum geöffnet.

286 Galerien aus 33 Ländern beteiligen sich 2016 wieder an der Messe für Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts. Gezeigt werden Malerei, Skulpturen, Installationen und Fotografien. Mehr als 800 Kunsthändler haben sich um einen Stand beworben – rund 500 vergeblich. Ausgewählt wurden wie immer die Großen der Branche. Die meisten Aussteller sind Stammgäste. Gute Galerien würden nicht aus dem Boden schießen, sagte Marc Spiegler, Leiter der Schweizer Kunstmesse. Die Professionalität der Galeristen und die Qualität der Werke seien weiterhin die wichtigsten Kriterien.

Kunst als Spiegel der Krisen

In Zeiten von Krieg, Terrorismus und Flüchtlingskrise seien diesmal starke politische Arbeiten dabei, so Spiegler. Eine davon ist die Rieseninstallation "The Culture of Fear: An Invention of Evil" des Franzosen Kader Attia. Sie steht im Messebereich "Unlimited", wo überdimensionale Skulpturen gezeigt. werden. Die Arbeit von Kader Attia besteht aus einem Eisengerüst an dem Zeitungsausschnitte hängen, die von Gewalt und Rassismus erzählen. "Unlimited" zeigt dieses Jahr 88 monumentale Werke.

Art Basel Das «White House» von Ai Weiwei Foto: picture-alliance/dpa/S. Glaubitz
Das «White House» von Ai WeiweiBild: picture-alliance/dpa/S. Glaubitz

Zu den spektakulärsten Arbeiten gehört "White House" (Foto) von Ai Weiwei. Der chinesische Künstler hat ein Haus, das einem Tempel nachempfunden ist, auf runde Glassockel gestellt. Ein weiterer Blickfang ist die riesige Installation aus schwebenden Koffern von Chiharu Shiota. Die japanische Künstlerin, die seit rund 20 Jahren in Berlin lebt, webt Menschen und Objekte in Netze ein. Mit ihren schwebenden Koffern stellt sie die Frage nach Herkunft und Identität.

Gute Stimmung trotz Finanzkrise?

Sinkt die Kauflust durch die Krisen in der Welt? "Wir leben in unsicheren Zeiten. Solche Zeiten verlangen eine noch stärkere Messe", sagt Messe-Chef Spiegler. Die Qualität der historischen Arbeiten sei deshalb noch höher als im vergangenen Jahr. Doch dazu trage aber auch eine Verknappung der Kunst bei, denn Malerei und Skulpturen von Klassikern der Moderne wie Henry Moore, Pablo Picasso, Henri Matisse oder Max Ernst werden auf dem Kunstmarkt immer seltener.

ART Basel:Blick in die Ausstellungshallen. (c) picture-alliance/MaxxPPP/D.
Ging für 4,75 Millionen an eine amerikanische Sammlung: Paul McCarthy "Tomato Head" (1994)Bild: picture-alliance/MaxxPPP/D. Szuster

Messe-Reisen zu den Kunst-Kunden

Bis zum Frühsommer 2013 fand die Art Basel 44 Mal in Basel statt. 2002 eröffnete die Messe in Miami eine Dependance, erstmals außerhalb Europas. 2013 kam mit Hong Kong in Südostasien ein weiterer Standort hinzu.

kk/sd (DPA, Art Basel)