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Paris für Entsendung von Beobachtern

30. Januar 2013

Frankreichs Premier Ayrault warnt, den Krieg gegen die islamistischen Rebellen im Norden Malis schon als gewonnen anzusehen. Gleichzeitig ruft er nach internationalen Beobachtern zum Schutz der Menschenrechte.

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Französische Truppen am Flughafen von Timbuktu (foto: dapd)
Bild: dapd

"Man muss sich vor jeglicher Siegesgewissheit hüten, sagte der Regierungschef in Paris. Die Gefahr, die von den Aufständischen ausgehe, sei noch nicht vollständig gebannt.

Angesichts von Berichten über schwere Menschenrechtsverletzungen der alliierten malischen Truppen sprach sich Jean-Marc Ayrault für eine schnelle Entsendung von internationalen Beobachtern aus. Er betonte allerdings, das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) habe bislang keinerlei Informationen über Hinrichtungen oder andere Gräueltaten bestätigt.

Mit der internationalen Unterstützung für den Mali-Einsatz zeigte sich der Premierminister zufrieden. Sie sei äußerst effektiv, sagte er nach einem Treffen mit Verteidigungsminister Jean-Yves le Drian und Parlamentsvertretern.

Franzosen melden weiteren Erfolg

Unterdessen haben die französischen Streitkräfte einen weiteren militärischen Erfolg verzeichnet: Wie die Nachrichtenagentur AFP berichtet, gelang es den Soldaten, die Stadt Kidal im äußersten Norden unter ihre Kontrolle zu bringen. Die Stadt ist etwa 1.500 Kilometer von der Hauptstadt Bamako entfernt. Sie war im April 2012 von islamistischen Milizen eingenommen worden.

Am Dienstag hatte die internationale Staatengemeinschaft bei einer Geberkonferenz beschlossen, den Kampf gegen die Islamisten im afrikanischen Wüstenstaat Mali mit 455,53 Millionen Dollar (338 Millionen Euro) zu unterstützen.

Mit dem Geld soll die seit Monaten geplante afrikanisch geführte Militärmission in dem Krisenland finanziert werden. An der großen Geberkonferenz in der äthiopischen Hauptstadt Addis Abeba beteiligten sich zahlreiche afrikanische Staats- und Regierungschefs sowie rund 60 internationale Partner.

USA ist der Hauptzahler

Den weitaus größten Beitrag zur Finanzierung der Militärmission leisten die USA, die 96 Millionen Dollar (71 Millionen Euro) beisteuern wollen. Frankreich, das die malische Armee seit einigen Wochen im Kampf gegen islamische Extremisten unterstützt, kündigte 47 Millionen Euro an. Deutschland ist ebenfalls einer der großen Geberstaaten. Die Bundesrepublik wird sich mit 15 Millionen Euro an der Operation beteiligen.

Deutschland will den Kampf gegen islamistische Rebellen außerdem mit bis zu 75 Soldaten logistisch unterstützen. 50 Techniker, Versorgungskräfte und Sanitäter sollen an einem Stützpunkt für Transportflüge in der senegalesischen Hauptstadt Dakar stationiert werden, sagte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums der Nachrichtenagentur dpa.

Islamisten in Mali auf dem Rückzug

Bei den anderen Soldaten handelt es sich um die Besatzungen der Transall-Transportmaschinen, die seit gut einer Woche afrikanische und französische Soldaten in die malische Hauptstadt Bamako bringen.

re/gmf (dpa, rtr, afp)