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Peiffer überraschend Sprint-Olympiasieger

Calle Kops dpa
11. Februar 2018

Arnd Peiffer gewinnt in Pyeongchang sensationell das dritte Olympia-Gold für Deutschland. Der 30-Jährige setzt sich am zweiten Wettkampftag im Sprint durch - und düpiert dabei die komplette Weltspitze.

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Biathlet Arnd Peiffer jubelt über Gold im Sprint (Foto: picture-alliance/dpa/M. Kappeler)
Bild: picture-alliance/dpa/M. Kappeler

Auf den Schultern der deutschen Betreuer ließ sich Arnd Peiffer für seinen Sensationscoup feiern und jubelte ausgelassen in die Kameras. Einen Tag nach Laura Dahlmeier gewann auch der 30-Jährige bei den Olympischen Winterspielen von Pyeongchang die Goldmedaille im Biathlon-Sprint. Am Sonntag setzte er mit null Fehlern vor dem Tschechen Michal Krcmar (0 Fehler) und Dominik Windisch (1) aus Italien durch. Peiffer feierte in Südkorea völlig überraschend den größten Erfolg seiner Karriere und krönte sich zum siebten deutschen Einzel-Olympiasieger bei den Skijägern. Zuvor hatte Sven Fischer 2006 in Turin im Sprint triumphiert.

Peiffers beste Saisonplatzierung war zuvor ein dritter Platz im Sprint von Antholz im Januar gewesen. Insgesamt hatten die deutschen Skijäger in diesem Winter zuvor noch keinen Sieg gefeiert. Der erste kam nun zum perfekten Zeitpunkt und Peiffer bescherte den Biathleten im zweiten Rennen das zweite Gold.

Erst der neunte Sieg überhaupt

2011 hatte Peifer den WM-Titel im Sprint gewonnen und war zudem bereits dreimal mit den Staffeln Weltmeister. Für den Deutschen, der 2014 in Sotschi mit der Staffel Olympia-Silber gewonnen hatte, war es erst der neunte Sieg seiner Karriere. Dabei hatte er vor dem Rennen im bitterkalten Alpensia Center noch großen Stress, denn der Schlagbolzen seiner Waffe war bei eisigen Temperaturen gebrochen, und es musste repariert werden.

Michal Krcmar aus Tschechien (Silber), Arnd Peiffer aus Deutschland (Gold) und Dominik Windisch (Bronze/l.-r.) aus Italien jubeln bei der Blumenzeremonie in Pyeongchang (Foto: picture-alliance/dpa/M.  Kappeler)
Michal Krcmar (Silber), Arnd Peiffer (Gold) und Dominik Windisch (Bronze/l.-r.) jubeln bei der BlumenzeremonieBild: picture-alliance/dpa/M. Kappeler

Peiffer profitierte davon, dass die beiden Top-Favoriten Johannes Thingnes Bö (4 Fehler) aus Norwegen und Martin Fourcade (3) aus Frankreich patzten und im Kampf um die Medaillen keine Chance hatten. Fourcade hatte zuvor in allen Saisonrennen auf dem Podest gestanden, Bö acht Siege gefeiert. Während sich Fourcade noch auf Rang acht rettete, belegte Bö nur Platz 31.

Die Deutschen hätten ein noch besseres Mannschaftsergebnis erreichen können, doch sowohl Erik Lesser als auch Benedikt Doll verfehlten ihren jeweils letzten Schuss. Mit jeweils einem Fehler belegte Doll Platz sechs, Simon Schempp wurde Siebter und Lesser belegte Rang elf.

Mit akribischer Arbeit zu Gold

Peiffer, der im vergangenen Sommer seine Freundin geheiratet hatte, ging in dieser Saison oft eigene Wege. Bereitete sich zu weiten Teilen individuell auf den Winter vor.

Biathlet Arnd Peiffer liegt erschöpft am Boden (Foto: picture-alliance/KEYSTONE/J.C. Bott)
Arnd Peiffer geht bei seinem Gold-Sprint an die renzenBild: picture-alliance/KEYSTONE/J.C. Bott

Der Routinier, der für seine kritischen Worte im Anti-Dopingkampf bekannt ist, war ohne große Erwartungen nach Südkorea gereist. "Ich mache mir nicht mehr Druck, will es eher genießen", sagte er. Und genau die Einstellung hat dem Kuchenliebhaber, der gerne mal mit Angela Merkel Abendessen würde, jetzt zu seinem größten Erfolg verholfen.

Der bodenständige und beharrliche Peiffer gilt als akribischer Arbeiter, der alle Trainingsergebnisse penibel auswertet und ständig an sich arbeitet. Eines mag er aber gar nicht: "In der Mittagszeit bin ich zu nichts zu gebrauchen." Vielleicht sind es seine letzten Olympischen Spiele, hatte Peiffer vor dem Start des Saisonhöhepunktes gesagt. Und vielleicht erfüllt er sich dann irgendwann mal seinen Wunsch: Eine Reise nach Alaska.

ck/tk (dpa)