Peking 2022: Winter-Olympioniken aus Afrika
Sportlerinnen und Sportler aus Afrika gelten bei Olympischen Winterspielen nach wie vor als "Exoten". In Peking sind sechs Athletinnen und Athleten aus fünf verschiedenen Nationen am Start.
Shannon Abeda (Eritrea) - Ski alpin
Abedas Eltern fliehen in den 80er Jahren aus ihrer Heimat nach Kanada, wo Shannon aufwächst und sich zunächst für den Nationalsport Eishockey begeistert. Da seinen Eltern das Spiel zu gefährlich ist, sattelt er auf Ski alpin um. Seit 2011 tritt Abeda für Eritrea bei Skirennen an. 2018 in Pyeongchang ist er der erste Eritreer überhaupt, der an Olympischen Winterspielen teilnimmt.
Carlos Mäder (Ghana) - Ski alpin
Geboren in Cape Coast, im Süden Ghanas, wird Mäder mit drei Jahren von einer Familie aus der Schweiz adoptiert. Mit 43 ist er einer der ältesten Teilnehmer in Peking. Mäder hat keinen Trainer und reist als "Ein-Mann-Team" zu den Wettkämpfen. Seine Botschaft: "Im Sport geht es nicht nur darum, zu gewinnen. Ich möchte jungen Menschen zeigen, dass man mit dem nötigen Willen alles erreichen kann."
Mialitiana Clerc (Madagaskar) - Ski alpin
Die 20-Jährige wird als kleines Kind von einer französischen Familie adoptiert und wächst in den Alpen auf und erlernt dort das Skifahren. Mittlerweile nimmt sie an Europa- und Weltcup-Rennen teil. Clercs Ziel bei ihrem zweiten Olympiastart nach Pyeongchang 2018: "Ich will eine der besten Skifahrerinnen der Welt werden und in Peking unter die ersten 40 kommen."
Mathieu Neumuller (Madagaskar) - Ski alpin
Die madegassische Fahne wird bei der Eröffnungsfeier allerdings nicht Mialitiana Clerc ins Olympiastadion tragen, sondern ihr Teamkollege Mathieu Neumuller. Genau wie Clerc startet der 18-Jährige Sohn eines französischen Vaters und einer madegassischen Mutter im Slalom und Riesenslalom. Sein Ziel ist ein Platz unter den Top 30. Das Skifahren ist ihm in die Wiege gelegt, sein Vater ist Skilehrer.
Samuel Ikpefan (Nigeria) - Skilanglauf
Der 30-Jährige stammt aus den französischen Alpen und wird als Jugendlicher französischer Meister im Sprint. Weil er es nicht in den französischen Nationalkader schafft, gibt Ikpefan den Sport fast auf, entscheidet sich dann aber, für das Land seines Vaters anzutreten. "Ich bin stolz darauf, eine afrikanische Nation bei den Olympischen Spielen vertreten zu dürfen", sagt er.
Yassine Aouich (Marokko) - Ski alpin
Aouich lebt im Atlasgebirge im Norden Marokkos. Sein Heimatdorf Ifrane liegt auf 1650 Metern. In unmittelbarer Nähe gibt es einige Skigebiete, sodass der 31-Jährige auch zu Hause trainieren kann. Er ist der achte Marokkaner, der bei Olympischen Winterspielen startet. Seine Motivation: "Ich habe meinem Sohn versprochen, dass ich es zu Olympia schaffen kann. Also musste ich es tun."