Reporter ohne Grenzen: 2024 mehr als 50 Journalisten getötet
12. Dezember 2024In diesem Jahr sind laut der Organisation Reporter ohne Grenzen (RSF) weltweit 54 Medienschaffende bei ihrer Arbeit getötet worden. Wie es im neuen Jahresbericht der Organisation heißt, starben bis zum 1. Dezember allein 16 Journalisten im Gazastreifen und zwei Medienvertreter im Libanon.
Die palästinensischen Gebiete seien das "gefährlichste" Territorium für Journalisten, dort habe es "in den vergangenen fünf Jahren mehr Todesopfer als in jedem anderen Land" gegeben, erklärte RSF weiter. Ihren Angaben zufolge wurden seit Beginn des Israel-Hamas-Kriegs im Gazastreifen im Oktober 2023 "mehr als 145" Medienvertreter getötet. Die Organisation reichte bereits vier Klagen beim Internationalen Strafgerichtshof (IStGH) in Den Haag wegen "Kriegsverbrechen der israelischen Armee an Journalisten" ein.
Laut Reporter ohne Grenzen gehören zu den weltweit gefährlichsten Orten für Medienschaffende auch Pakistan mit sieben Toten in diesem Jahr sowie Bangladesch und Mexiko mit jeweils fünf verzeichneten Todesfällen. Die Gesamtzahl der Fälle hat sich dem Bericht zufolge im Vergleich zum Vorjahreszeitraum erhöht: 2023 lag die Zahl der getöteten Journalisten bei 45.
Weltweit 550 Journalisten inhaftiert
Dem Jahresbericht zufolge wurden in diesem Jahr zudem weltweit 550 Journalisten inhaftiert, die meisten von ihnen in China, Myanmar, Belarus und Israel. 55 Medienvertreter werden aktuell als Geiseln gehalten, 95 Journalisten gelten als vermisst.
Positiv merkte RSF den Gefangenenaustausch zwischen Russland, Deutschland und den USA an, über den die beiden in Russland inhaftierten Medienschaffenden Evan Gershkovich und Alsu Kurmasheva freikamen, sowie die Freilassung von Julian Assange.
Reporter ohne Grenzen veröffentlicht seit 1995 eine Jahresbilanz zur Pressefreiheit, in der die schwersten Übergriffe auf Medienschaffende und die Pressefreiheit dokumentiert werden. Aufgenommen werden nur die Fälle, die die Organisation nachprüfen konnte, weswegen die tatsächlichen Zahlen weitaus höher sein können.
sti/pg/se (afp, dpa, kna)