Russland will syrischen Hafen mieten
21. April 2019Syrien und dessen engster Verbündeter Russland wollen ihre wirtschaftliche Zusammenarbeit ausbauen. Nach Informationen russischer und syrischer Medien traf sich Präsident Baschar al-Assad Freitag und Samstag mit ranghohen Vertretern aus Russland. Dabei sei es auch um die Anmietung des syrischen Hafens gegangen.
Für die Russen ist Tartus kein unbekanntes Terrain. Sie unterhalten in der Hafenstadt bereits eine Marinebasis. Für ihre Kriegsflotte ist sie der einzige direkte Zugang zum Mittelmeer.
Engere Zusammenarbeit beider Länder
Der syrischen Agentur Sana zufolge ging es bei den Gesprächen zudem um eine Zusammenarbeit beider Länder vor allem in den Bereichen Energie, Industrie und Handelsausbau. Auch die nächste Runde der Friedensgespräche sei Thema gewesen. In Kasachstan sollen dazu Vertreter der syrischen Regierung und ihrer engen Verbündeten Russland und Iran zusammenkommen. An dem Treffen soll auch die Türkei teilnehmen, die verschiedene Gegner Assads in Syrien unterstützt.
Assad kämpft seit Jahren gegen Aufständische im Land. Hunderttausende Menschen sind in dem Konflikt bislang getötet worden, mehr als die Hälfte der einstmals 22 Millionen Einwohner wurde vertrieben. Der syrischen Armee wurde wiederholt der Einsatz von Chemiewaffen vorgeworfen, was die Führung in Damaskus aber bestreitet. Russland schaltete sich 2015 militärisch in den Konflikt ein und stellte sich auf die Seite Assads, der dadurch und durch die Beteiligung pro-iranischer Milizen weite Teile des Landes wieder unter seine Kontrolle bringen konnte.
Bereits 2017 hatten sich Syrien und Russland darauf verständigt, dass Russland eine dauerhafte militärische Präsenz mit einer Luftwaffen- und Marine-Basis in dem Land erhalten soll.
hf/qu (rtr, afp)