Goldene Lola für Barbara Sukowa
26. April 2013Lola ist die begehrteste Frau an diesem Abend. Wohl jeder der geladenen 1800 Gäste aus der deutschen Filmbranche hätte sie gerne: die zierliche, goldene Filmpreis-Trophäe mit dem um den Leib geschlungenen Filmband. Die Goldene Lola für die beste Hauptdarstellerin sicherte sich Barbara Sukowa für ihre Leistung in "Hannah Arendt". Die 63-Jährige nahm die Ehrung am Freitagabend bei der Verleihung des 63. Deutschen Filmpreises in Berlin entgegen. Sukowa spielt in dem Film von Margarethe von Trotta die deutsch-jüdische Philosophin Hannah Arendt.
Zum besten männlichen Hauptdarsteller wurde Tom Schilling für seine Rolle in "Oh Boy" gekürt. Schilling spielt in dem Film von Jan Ole Gerster einen melancholischen Studienabbrecher, der sich durch Berlin treiben lässt. Eben dieser Debütfilm Gersters wurde auch zum besten deutschen Spielfilm gewählt und mit der Goldenen Lola ausgezeichnet.
Christine Schorn erhielt für ihre Darstellung in der Tragikomödie "Das Leben ist nichts für Feiglinge" die Goldene Lola für die beste weibliche Nebenrollet. Michael Gwisdek wurde für seine Leistung in dem Filmdrama "Oh Boy" für die beste männliche Nebenrolle geehrt. Der 71-Jährige spielt in dem Film von Jan Ole Gerster einen desillusionierten Berliner Nachtschwärmer.
Werner Herzog bekommt Lola für Lebenswerk
Der Regisseur, Schauspieler und Autor Werner Herzog war am Abend der Einzige, dem die Schöne schon vor dem Start der Gala sicher war: Der 70-jährige, in Los Angeles lebende Filmemacher erhielt bei der Gala im Friedrichstadt-Palast die Lola für sein Lebenswerk.
Die Lola-Statuetten werden in 16 Kategorien verliehen - außerdem gibt es einen Publikumspreis und den Bernd-Eichinger-Preis. Die Auszeichnung in Erinnerung an den 2011 gestorbenen Filmproduzenten wurde im vergangenen Jahr erstmals vergeben. Der undotierte Preis geht an Persönlichkeiten, die durch gemeinsame kreative Leistung und persönliche künstlerische Passion einen maßgeblichen Beitrag zur Kinokultur leisten.
Höchst dotierte Auszeichnung
Mit rund drei Millionen Euro Preisgeldern ist die Lola die höchst dotierte Auszeichnung für den deutschen Film. Über die Gewinner der Filmpreise entscheiden die 1400 Mitglieder der Deutschen Filmakademie. Die knapp drei Millionen Euro Preisgelder stellt Kulturstaatsminister Bernd Neumann aus seinem Etat zur Verfügung. Im vergangenen Jahr war Andreas Dresens Krebsdrama "Halt auf freier Strecke" zum besten Spielfilm gekürt worden.
kle/sti (dpa)