Schokolade: Jahrtausendealte Versuchung
Ob als Praline, Kakao oder Tafel: Schokolade in all ihren Variationen ist eine der beliebtesten Süßigkeiten weltweit. Am Tag der Schokolade schauen wir auf Geschichte, Trends und Schattenseiten des Naschwerks.
Einmal Waffel eintunken, bitte!
Von Südkorea über Belgien bis nach Kuba gibt es mittlerweile Museen, in denen sich alles um Schokolade dreht. Neben der Theorie dürfen Besucher vielerorts - was auch sonst! - den Praxistest machen und wie hier im Schokoladenmuseum Köln selbst probieren. Der Schokoladenbrunnen im Bild ist stets mit 200 Kilogramm flüssiger Schokolade gefüllt - und höchst beliebtes Wahrzeichen des Museums.
Schoko-Events im Trend
Auch auf Festivals, Messen oder bei Verkostungen gibt es viel rund um das Thema Schokolade zu entdecken. Im italienischen Perugia etwa findet jeden Herbst die "Eurochocolate" mit Ausstellungen und Veranstaltungen mit Hunderttausenden Besuchern statt. Beim größten Schokoladenfestival Lateinamerikas in São Paulo (Bild) bereiten Chocolatiers live Schokoladenprodukte her.
Das Getränk der Götter
Der Ursprung der Schokolade liegt in Mexiko. Hier soll vor gut 3000 Jahren das Volk der Olmeken als erstes Kakaobäume gezüchtet und Trinkschokolade hergestellt haben. Auch die Maya kannten Kakao - allerdings ohne Milch und Zucker. Sie sollen das Getränk als heilig angesehen haben. Die Geschichte der Schokolade können Touristen in Lateinamerika heute bei vielen Workshops und Führungen erkunden.
Innovation Rubyschokolade
Neben Vollmilch-, dunkler und weißer Schokolade ist seit wenigen Jahren auch diese rosafarbene Kuriosität erhältlich. Rubyschokolade ist nicht einfach gefärbte weiße Schokolade, sondern die Farbe kommt von einer speziellen Kakaobohne. Auch der Geschmack der neuen Schokoladensorte ist eigen; Beerenaromen machen Rubyschokolade vor allem bei warmen Temperaturen zu einer echten Alternative.
Schokolade als Kunst
Von lebensgroßen Skulpturen berühmter Personen über Schallplatten bis hin zu detailgetreuen Nachbildungen von Bauwerken hat es schon so ziemlich alles aus Schokolade gegeben. Auch das Coronavirus wurde bereits zum Gegenstand schokoladiger Kunst: Der französische Chocolatier Jean-Francois Pre entwarf ein riesiges Konfekt, das an den Erreger erinnert. Bon appétit!
Vom Anbau zur Produktion
Obwohl ursprünglich aus Lateinamerika, findet ein Großteil des Kakao-Anbaus für das Massenprodukt Schokolade in Westafrika statt. Das größte Anbauland überhaupt ist die Elfenbeinküste - doch weiterverarbeitet und gegessen wurde Schokolade bislang meist woanders. Erst 2015 eröffnete die erste Schokoladenfabrik. Dort werden nun Tafeln und Aufstrich vor allem für den heimischen Konsum hergestellt.
Bitterer Nachgeschmack?
Immer wieder wird kritisiert, dass auf Kakaoplantagen viele Menschen zu Hungerlöhnen schuften müssen, weil Schokolade so billig ist. Zudem arbeiten etwa 2,3 Millionen Kinder weltweit im Kakao-Anbau. Auch die Umwelt leidet, wenn für Plantagen Regenwald abgeholzt wird. Das alles sollte der Verbraucher sich vor Augen führen - und am besten zu zertifizierten Produkten greifen.