Schwarzer Tag für Nokia

Nokia ist unvermittelt in schweres Wetter geraten. Völlig überraschend verkündeten die Finnen am Mittwoch, dass sie ihr vorgegebenes Gewinnziel für das erste Quartal deutlich verfehlen werden. Für diesen Zeitraum hatte Nokia ein ausgeglichenes operatives Geschäft im Mobilfunksektor angekündigt. Das, so Nokia, sei nicht erreicht worden, mit dem Handygeschäft würden sie stattdessen ein vorläufiges Minus von rund drei Prozent einfahren.

Auch für das zweite Quartal seien die Aussichten nicht besser. Im Gegenteil, es sei eher ein noch schlechteres Ergebnis zu befürchten. Die Märkte reagierten umgehend, die Nokia-Aktie verlor zeitweise bis zu 18 Prozent.

Klassischer Fehlstart

Zu den schlechten Zahlen kam eine weitere Hiobsbotschaft: Nokia musste zugeben, dass ihr am Sonntag in den USA eingeführtes Smartphone "Lumia 900" einen Software-Fehler aufweist. Auf diesem Markt versuchen die Finnen gerade einen Neustart, um der übermächtig erscheinenden Konkurrenz unter anderem von Apple etwas entgegensetzen zu können. Apple hatte im Weihnachtsgeschäft 2011 etwa 37 Millionen Geräte verkauft, der Herausforderer aus Finnland im ersten Quartal 2012 gerade mal zwei Millionen.

Erst "um den 16. April herum", so Nokia, werde der Software-Fehler behoben sein. Bis zum 21. April erhält daher jeder Lumia-900-Käufer eine Gutschrift aus Kulanzgründen. Die wird 100 Dollar betragen – der Kaufpreis des neuen Smartphones beträgt 99,99 Dollar. Bis Nokia mit dem neuen Gerät Geld verdienen kann, wir also noch Zeit vergehen.

dk/uh (dpa/rtr/dapd)