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Schweres Beben in Indonesien

30. September 2009

Kaum 24 Stunden nach dem Tsunami in der Südsee ist auch Indonesien von einem schweren Beben erschüttert worden. Das Ausmaß der Zerstörung in dem Inselgebiet Samoa wird erst langsam deutlich.

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Umgeworfene Fahrzeuge und umgeknickte Palmen in der zerstörten Hauptsadt Amerikansich-Samoas Pago Pago. (Foto: AP)
Samoa: "Es ist alles platt"Bild: AP

Das Beben hat in Indonesien nach offiziellen Angaben mindestens 75 Menschen das Leben gekostet. Vizepräsident Jusuf Kalla nannte diese Zahl am Mittwoch (30.09.2009) auf einer Pressekonferenz. Tausende von Menschen lagen nach Angaben der Behörden noch unter den Trümmern zusammengestürzter Gebäude begraben. Das Epizentrum des Seebebens lag vor der Westküste von Sumatra und hatte die Stärke von 7,6.

Das Beben ereignete sich um 12.18 MESZ. Selbst in Singapur und Malaysia waren die Erschütterungen zu spüren. In Singapur wurde ein Bürohaus vorsichtshalber geräumt, berichtete der Sender ChannelNewsAsia. Ein Einwohner aus Padang erzählte: "Die Menschen sind in Panik auf die Straße gerannt". Viele Leute seien draußen und nicht wieder in die Gebäude zurückgekehrt.

Panik und Zerstörung im Südsee-Paradies

Ein weggeschwemmtes Haus in Pago Pago, der Hauptstadt Amerikanisch-Samoa (Foto: AP)
Ganze Häuser hat die Flutwelle weggeschwemmtBild: picture-alliance/ dpa

Fünf Killerwellen hatten am Dienstag (29.09.2009) mindestens 120 Todesopfer gefordert. Entlang der 80 Kilometer langen Südküste der Hauptinsel Upolu ist die Verwüstung verheerend. Die Wucht der Wellen riss an den langen Stränden Hüten und Ferienanlagen um. Häuser wurden aus ihren Fundamenten gerissen.

Die Erde in der Südsee wurde am Dienstag um 6.48 Uhr Ortszeit von einem Beben der Stärke 8,0 erschüttert. Von dem darauf folgenden Tsunami betroffen war neben der ehemaligen deutschen Kolonie West-Samoa auch die Schwesterinsel Amerikanisch-Samoa. Dort wurde vor allem die Hauptstadt Pago Pago getroffen. US-Präsident Barack Obama erklärte die Insel zum Katastrophengebiet. Dort sollen mindestens 28 Menschen ums Leben gekommen sein.

Zu späte Informationen

Ein Ozeanologe des Tsunami-Frühwarnzetrums Hawaii überwacht am Computer die Region (Foto: AP)
Im Tsunami-Frühwarnzentrum auf Hawaii wird die Region beobachtetBild: AP

Die Nähe des Seebebens ließ den Behörden kaum Zeit, Einwohner und Touristen zu warnen. Schon Minuten nach dem Erdstoß trafen die Flutwellen auf die flachen Inseln, berichtet der Vize-Regierungschef von Samoa, Misa Telefoni. Der Herausgeber der Zeitung "Samoa Observer", Russel Hunter, kritisiert dagegen, es habe trotz eines Frühwarnsystems keine Tsunami-Warnung gegeben: Der Alarm sei erst nach den Flutwellen gekommen.

Auf dem 100 Kilometer östlich gelegenen Amerikanisch-Samoa verlief die Tsunami-Warnung dagegen offenbar erfolgreich. "Polizeiwagen sind durch die Straße patrouilliert und haben die Leute aufgefordert, höher gelegene Gebiete aufzusuchen", berichtete ein Einwohner.

Autorin: Sabine Faber (dpa, afp, AP)

Redaktion: Oliver Samson