Selbstloser Held: Robin Hood
Die Legende vom "Rächer der Armen" im Sherwood Forest lieferte den Stoff für zahlreiche Filme. Heute steht sie als Symbol für soziale Gerechtigkeit. Ob es Robin Hood tatsächlich gab, bleibt bis heute ein Rätsel.
Robin Hood als Superheld
Unzählige Male wurde die Geschichte des "Königs der Diebe" verfilmt. Die neueste Version ist auf die Digital Natives zugeschnitten und erinnert streckenweise eher an ein Computerspiel. Der Brite Taron Egerton verkörpert einen Robin Hood, der sich wie ein Superheld durch die Handlung kämpft und den Bösen den Garaus macht.
Hollywood-Bestseller
In der legendären Hollywood-Produktion von Kevin Reynolds schlüpfte Kevin Costner (Bild) in die Titelrolle. Morgan Freeman spielte seinen treuen Begleiter. Der heimliche Star des Films ist allerdings der 2016 verstorbene Alan Rickman in seiner Rolle als Sherrif von Nottingham.
Sagenhafter Held
Schon im Mittelalter schrieben viele Autoren über seine sagenhaften Heldentaten. Zusammengefasst wurden diese zum ersten Mal in der Ballade "A Gest of Robyn Hode". Die Ballade aus dem 15. Jahrhundert erzählt in 456 Strophen "Die Geschichte von Robin Hood". Bis heute ist sie der wichtigste Quellentext für Forscher, die sich mit der historischen Figur hinter dem sagenhaften Helden befassen.
Schlauer Fuchs
Walt Disneys Zeichentrick-Klassiker überträgt die mittelalterliche Geschichte ins Reich der Tiere. Dem schlauen Fuchs Robin steht sein treuer Bären-Freund Little John zur Seite. Gemeinsam kämpfen sie gegen Prinz John den Löwen und seinen skrupellosen Handlanger, den Sherrif von Nottingham, in der Gestalt eines Wolfs.
Gewitzter Kinderheld
Zwar nicht als Fuchs aber mit roten Haaren wird Robin Hood in der 3D-Animationsserie "Schlitzohr von Sherwood Forest" dargestellt. Zugeschnitten auf das Zielpublikum, zeigt sie die spannenden Abenteuern des jungen Robin. Zusammen mit seinen Freunden ärgert und überlistet er immer wieder seinen Erzfeind Prinz John, der mit großer Freude seine Untertanen schikaniert.
Geräumiges Versteck
Der Legende nach sollen sich Robin und seine Gefährten in dieser ausladenden Eiche vor den Lakaien des Sherrifs versteckt haben. Der über 700 Jahre alte Baum, in England als "Major Oak" bekannt, steht im Sherwood Forest bei Nottingham. Seit der viktorianischen Ära stützt ein ausgeklügelten Gerüstsystem einige der massiven Äste des Baums.
Die Große Liebe: Lady Marian
Mal wird sie als Adlige dargestellt, mal als einfache Bürgersfrau. Lady Marian heißt Robin Hoods Herzensdame. Schon in den mittelalterlichen Texten wird sie als starke selbstständige Frau dargestellt, was für diese Zeit ungewöhnlich ist. In Richard Lesters Film "Robin und Marian" wird das Paar von Audrey Hepburn und Sean Connery verkörpert.
Stoff für Satire
Für Satire-Fans ist "Helden in Strumpfhosen" wohl die beste aller Robin-Hood-Filme. Die Parodie von 1993 zieht neben vielen anderen Verfilmungen vor allem den zwei Jahre zuvor erschienenen "König der Diebe" mit Kevin Costner durch den Kakao. Neben Slapstick-Einlagen und Wortwitzen erwarten den Zuschauer unter anderem eine Rap-Crew und Regisseur Mel Brooks als Rabbi (Bild).
Erfolgreicher Comicstar
Dem "Herr der Wälder" wurden nicht nur zahlreiche Filme und Serien gewidmet. Auch in Comics wurde seine Geschichte erzählt und weitergesponnen. Die bekannteste Reihe "Robin des Bois" wurde aus dem französischen Original Mitte der 1970er Jahre ins Deutsche übersetzt. Insgesamt erschienen 98 Hefte.
Denkmal für einen Außenseiter
Eigentlich ist es auch egal, ob er nun wirklich gelebt hat oder nicht. Seine Sage begeistert die Menschen seit Hunderten von Jahren. 1952 setzte die Stadt Nottingham ihrem berühmtesten Sohn ein Denkmal. Um seinem Ruf als Außenseiter und Gegner des Establishments gerecht zu werden, wurde es extra außerhalb der Stadtmauer errichtet.
Symbol für soziale Gerechtigkeit
Damals wie heute steht der Name Robin Hood für den Kampf gegen Armut. Hilfsorganisationen, Stiftungen und Suppenküchen tragen den Namen des mystischen Helden. 2010 forderten Demonstranten die Einführung einer Robin-Hood-Steuer, einer Finanztransaktionssteuer, aus deren Einnahmen Armut und Klimawandel auf globaler Ebene bekämpft werden sollten.