Serviceroboter als Haushaltshilfe
6. September 2010Service-Roboter sind im Kommen. "Für die kommende Generation werden sie zum Alltag gehören, auch in Deutschland", sagt Manfred Hild, Informatiker an der Berliner Humboldt-Universität.
Der Leiter des Labors für Neurorobotik ist überzeugt: In 25 Jahren werden die elektronischen Helfer aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken sein. So wie heute schon "Dustcart", eine Roboterkreation aus Italien. Dustcart soll für Sauberkeit in den Innenstädten sorgen. Er geht auf Menschen zu und sammelt ihre Abfälle ein. Man kann ihn sogar per SMS herbeiholen.
Damit die Menschen ihn auch als Helfer akzeptieren, haben ihm seine Konstrukteure ein besonderes Design verpasst. Dustcart sieht aus wie ein knuddeliges, rollendes Müllmännchen, eine Comicfigur mit Kopf und Augen. "Das ist menschlicher als ein Tonne auf Rädern", sagt Barbara Mazzolai, Roboterforscherin an der Hochschule Sant' Anna in Pisa.
Den intelligenten Müllsammler zu bauen, war für ihr Team gar nicht so einfach. Schließlich sollte sich Dustcart frei und ohne Aufsicht unter Menschen bewegen. Der Roboter muss seinen Raum mit Menschen teilen. Mazzolai: "Das ist eine Innovation, ein Umbruch in der Robotik."
Solche Stadtroboter sind neu in der Alltagswelt der Menschen. Und die reagieren sehr unterschiedlich, manche mit Skepsis, manche mit Bewunderung. Roboterforscher Hild kann das bestätigen. Bei manchen Tätigkeiten könnten die Menschen akzeptieren, dass sie von Robotern ausgeführt werden. Zum Beispiel beim Lastenschleppen oder - wie in Japan - sogar bei der Altenpflege. Die Grenze sei aber erreicht, wenn es zu menschlich wird: "Wir werden sicherlich noch sehr lange warten müssen, bis wir uns mit einem Barkeeper-Roboter unterhalten können".
Autor: Klaus Dartmann
Redaktion: Judith Hartl