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Siemens treibt Umbau voran

28. November 2012

Der Münchner Technologiekonzern Siemens will sein Kerngeschäft erweitern und stößt gleichzeitig Konzernteile ab. Von den Plänen sind mehrere Tausend Arbeitsplätze betroffen.

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Deutschlandzentrale von Siemens in München (Foto: dpa)
Bild: picture alliance / dpa

Siemens-Chef Peter Löscher erhöht beim Umbau des Konzerns das Tempo. Ziel des Sanierungsplans ist eine Einsparung von rund sechs Milliarden Euro und die Erhöhung der operativen Rendite des Global Players Siemens auf zwölf Prozent. Dafür will sich Löscher auf das Kerngeschäft konzentrieren und das Engagement in weniger profitablen Geschäftszweigen beschränken.

Am Mittwoch wurde bekannt, dass Siemens die Bahntechniksparte des britischen Technologiekonzerns Invensys übernehmen will. Die Investition im Umfang von rund 2,2 Milliarden Euro bedarf allerdings noch der Zustimmung der Kartellbehörden und der Invensys-Aktionäre. Siemens hatte mit seinem Bahngeschäft in der vergangenen Woche negative Schlagzeilen gemacht, als bekannt wurde, dass der Konzern den Liefertermin für ICE-Züge, die die Deutsche Bahn gekauft hat, wegen technischer Probleme nicht halten kann.

Trafowerke und Sortieranlagenbau im Angebot

Von wenig profitablen Konzernteilen will sich Siemens zügig trennen. So sucht der Konzern Käufer für seine Geschäfte mit Abfertigungssystemen für Gepäck, Briefe und Pakete. Davon betroffen sind die Arbeitsplätze von 3600 Mitarbeitern. Die Sparte macht einen Jahresumsatz von rund 900 Millionen Euro, einen Käufer hat Siemens noch nicht gefunden.

Siemens teilte mit, wie sich das Unternehmen von seiner Leuchtmitteltochter Osram trennen wird: Dazu soll das Traditionsunternehmen an die Börse gebracht werden. Geplant ist, dass Aktionäre für je zehn Siemens-Aktien eine Osram-Aktie erhalten sollen und 80,5 Prozent dieser Aktien in Streubesitz übergehen. Siemens will nur noch 17 Prozent der Osram-Aktien behalten, 2,5 Prozent soll der konzerneigene Pensionsfonds halten. Laut Financial Times Deutschland sollen bei Osram noch 500 Millionen Euro eingespart werden, Tausende Arbeitsplätze stünden zur Disposition.

Deutsche Bahn wartet auf Siemens-ICEs

Das Umstrukturierungsprogramm will Siemens 2014 beendet haben. Bereits Anfang November hatte Konzernchef Löscher gesagt, Siemens müsse sich strukturellen Änderungen anpassen und reagieren, wenn "Märkte wegbrechen". In den Konzern-Sparten Medizintechnik und Trafowerken werden Stellen abgebaut, ebenso bei der Produktion von Windrädern. Den Verkauf seines Solar-Geschäfts hatte der Münchner Konzern bereits im Oktober beschlossen.

dk/qu (dapd/rtr/dpa)