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GesellschaftDeutschland

Deutschland zieht Bilanz nach Silvesterfeiern

1. Januar 2025

Die allermeisten Menschen in der Bundesrepublik feierten den Start ins neue Jahr friedlich und fröhlich. Doch mancherorts kam es zu tödlichen Böller-Unfällen und Attacken auf Einsatzkräfte.

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Deutschland | Silvesterfeuerwerk am Berliner Fernsehturm
Silvesterfeuerwerk am Berliner FernsehturmBild: dts-Agentur/picture alliance

Deutschland ist überwiegend friedlich und fröhlich ins Jahr 2025 gestartet. Überschattet wurden die Feierlichkeiten aber von Angriffen auf Einsatzkräfte und Böller-Unfällen: Mindestens fünf Männer starben beim Hantieren mit Pyrotechnik, etliche weitere Menschen wurden teils lebensbedrohlich verletzt.

Gleich zwei tödliche Unglücke gab es im Bundesland Sachsen: Östlich von Leipzig kam ein 45-jähriger Mann ums Leben, der eine sogenannte Großfeuerwerksbombe der Kategorie F4 gezündet hatte. Solches Feuerwerk darf in Deutschland nur mit behördlicher Erlaubnis gekauft und abgebrannt werden. Zudem wurde ein 50-Jähriger in der Nähe von Chemnitz tödlich verletzt.

Bei Paderborn in Nordrhein-Westfalen starb ein 24-Jähriger - vermutlich nach dem Zünden eines nicht zugelassenen Feuerwerkskörpers. Silvesterböller töteten auch einen 20-Jährigen in Hamburg und einen 21-Jährigen im Norden von Brandenburg. Hier war ebenfalls von "unsachgemäßem Umgang" mit Pyrotechnik die Rede.

Hunderte Festnahmen in Berlin

Zu Straftaten kam es vor allem in Großstädten. Allein die Berliner Polizei nahm deswegen nach eigenen Angaben rund 400 Menschen fest. In 13 Fällen wurden Einsatz- und Rettungskräfte laut Feuerwehr angegriffen oder bei ihrer Arbeit behindert, einige von ihnen erlitten Verletzungen. "Ich verurteile diese Taten aufs Schärfste und erwarte, dass sie konsequent aufgearbeitet und strafrechtlich verfolgt werden", sagte Innensenatorin Iris Spranger (SPD).

Deutschland | Polizisten werden in Leipzig-Connewitz mit Pyrotechnik angegriffen
Polizisten werden in Leipzig-Connewitz mit Pyrotechnik angegriffenBild: Sebastian Willnow/dpa/picture alliance

Angriffe auf Polizisten gab es auch im sächsischen Leipzig: Müll brannte, Barrikaden wurden gebaut, etwa 50 Menschen attackierten Einsatzkräfte der Polizei mit Feuerwerk und Flaschen. Bei den registrierten Straftaten sei es vor allem um gefährliche Körperverletzung, Landfriedensbruch und Verstöße gegen das Sprengstoffgesetz gegangen, so die Ermittler.

In Bayerns Landeshauptstadt München randalierten mehrere Hundert Personen und griffen Polizeibeamte an. Die Polizei in Kiel, der Landeshauptstadt von Schleswig-Holstein, wurde nach eigenen Angaben von einer größeren Menschengruppe attackiert, als die Beamten den Einsatz eines Notarztes absichern wollten.

Im bevölkerungsreichsten Bundesland Nordrhein-Westfalen zogen die Behörden eine überwiegend positive Bilanz: "Wir hatten vor allem kleinere Einsätze, große Tumulte sind ausgeblieben", berichtete ein Polizeisprecher. Am Bonner Hauptbahnhof schossen Jugendliche mit einer Silvesterrakete gezielt auf einen schlafenden Obdachlosen, der einen Schock erlitt. Die Täter sollen die Attacke mit einem Handy gefilmt haben.

wa/haz (dpa, afp)