Skurrile Briefkästen aus aller Welt
"Der Briefkasten ist eine gar herrliche Einrichtung", schwärmte 1824 das Berliner Generalpostamt, ermögliche er doch schnelle Korrespondenz. In Zeiten digitaler Kommunikation weckt er eher nostalgische Gefühle.
Romantik pur
Um 1890 tauschten zwei Liebende im Astloch dieses Baumes heimlich Briefe aus, denn der Vater war mit dem Verehrer seiner Tochter nicht einverstanden. Seitdem dient die 500 Jahre alte Eiche in Schleswig-Holstein als Kontaktbörse für einsame Herzen aus aller Welt. Jeder kann die Briefe lesen - in der Hoffnung, die große Liebe zu finden. Mehr als 100 Ehen sollen so zustande gekommen sein.
Briefkasten der Seefahrer
Die Post Office Bay auf den Galapagos-Inseln in Ecuador ist ein historischer Ort. Hier errichten Walfänger im 18. Jahrhundert ein behelfsmäßiges Postamt - in Form eines Holzfasses. Die Seeleute hinterließen Post mit einem bestimmten Zielort, und andere, die sich auf dem Weg dorthin befanden, nahmen sie mit und stellten sie zu. Auch heute noch benutzen Touristen dieses System.
Relikt aus Kolonialzeiten
Dieser Briefkasten stand ursprünglich vor einem Bahnhof in der ehemaligen Kolonie Deutsch-Ostafrika, dem heutigen Tansania. Nachdem die Briten das Gebiet 1916 erobert hatten, verschenkte ein britischer Offizier den Kasten an ein Postamt in Lahore, Pakistan. Heutzutage schmückt er einen historischen Postzugwagen, der im Eisenbahnmuseum Golra Sharif in Pakistan zu bewundern ist.
Post vom See
Dieser Briefkasten am Dal-See in der indischen Region Kaschmir soll das einzige schwimmende Postamt der Welt sein. Er wurde 1953 auf einem uralten Hausboot installiert. Bis heute wird er von Anwohnern und Touristen rege genutzt.
Unterwasser-Briefkasten
Um mehr Besucher in die japanische Küstenstadt Susami zu locken, installierte der örtliche Postmeister 1999 in zehn Metern Tiefe einen Unterwasserbriefkasten. Taucher können dort wasserfeste Postkarten einwerfen. Eingesammelt werden sie vom Besitzer der örtlichen Tauchstation, der sie dann zum Postamt bringt. Die ungewöhnliche Briefzustellung hat Susami zum beliebten Tauchziel gemacht.
Ein Kunstwerk als Hommage an die Post
Das bronzene Kunstwerk des slowakischen Bildhauers Ladislav Sabo in Bratislava zeigt zwei junge Frauen (im Bild ist nur eine zu sehen). Eine sitzt auf einem offiziellen Briefkasten der slowakischen Post. Das Kunstwerk soll an den ersten Briefkasten der Stadt erinnern, der hier aufgestellt wurde.
Beliebte Touristenattraktion
2015 wütete der Taifun Soudelor 2015 in Taiwan. Es gab viele Sachschäden, unter anderem stürzte ein Schild auf zwei Briefkästen in Taipeh. Die verbogenen Briefkästen sehen ein wenig wie menschliche Gesichter aus und wurden schnell zu einer viralen Sensation. Die Menschen stehen Schlange, um Fotos zu machen. Die Post hat sogar eine spezielle Briefmarke für hier eingeworfene Post entwickelt.
Briefe an E. T.
Am "schwarzen Briefkasten" am Nevada Highway 375 (auch bekannt als "Extraterrestrial Highway") treffen sich UFO-Enthusiasten, um den Himmel nach außerirdischen Flugobjekten abzusuchen. Ursprünglich gehörte der Briefkasten einem Privatmann, doch dann übrließ er ihn der Allgemeinheit: Viele Leute hinterlassen hier Nachrichten an außerirdische Besucher.
Der Briefkasten, der ein Naturschutzgebiet rettete
Vor mehr als 40 Jahren stellte eine Frau auf Bird Island in North Carolina einen Briefkasten für "Kindred Spirits" (Seelenverwandte) auf - darin lag ein Büchlein, in das jeder etwas hineinschreiben konnte. Seitdem haben dort Tausende ihr Herz ausgeschüttet. Der Kasten soll sogar dazu beigetragen haben, die Insel vor der Bebauung zu bewahren und als Küsten-Naturschutzgebiet zu sichern.
Ikone in Rot
Dieser gehäkelte Briefkastenaufsatz in Form einer Krone erregte im schottischen Selkirk die Aufmerksamkeit von König Charles III. und seiner Frau Camilla. Von Privatleuten handgefertigte Aufsätze wie dieser sind im Vereinigten Königreich beliebte Ergänzungen der ikonischen roten Briefkästen. Meist erinnern sie an historische Ereignisse oder Feiertage.