Starkes Seebeben im Ionischen Meer
26. Oktober 2018Das Zentrum des Bebens lag im Ionischen Meer rund 44 Kilometer westlich der Insel Zakynthos in einer Tiefe von rund 16 Kilometern unter dem Meeresboden. "Es gab mehrere Nachbeben und es gibt einige Schäden", sagte ein Seismologe im griechischen Rundfunk. Nach der endgültigen Messung des geodynamischen Instituts von Athen hatte das Beben eine Stärke von 6,4. Es war auch auf Malta, in Albanien und Süditalien sowie entlang der Westküste der Türkei zu spüren.
"Niemand wurde verletzt. Verschüttete haben wir nicht", sagte der Bürgermeister von Zakynthos, Pavlos Kolokotsas, im Staatsradio ERT. Die Feuerwehr und die Polizei hatten mit dem Tageslicht eine erste Kontrolle in allen Ortschaften der Insel durchgeführt, wie der Zivilschutz mitteilte. Schäden wurden entlang der Kaimauer der Hafenpromenade von Zakynthos-Stadt entdeckt. Zudem waren mehrere Straßen durch herabgefallene Steine und Felsbrocken versperrt.
Tausende laufen auf die Straße
Augenzeugen berichteten, der Strom sei vielerorts ausgefallen. Verängstigte Menschen liefen zu Tausenden auf die Straßen. Viele trauten sich die Nacht über nicht in ihre Häuser zurück und suchten in ihren Autos oder im Freien Zuflucht. Die Schulen werden an diesem Freitag geschlossen bleiben.
Die Region des Ionischen Meeres ist besonderes erdbebengefährdet. Dort verläuft ein tiefer Graben, in dem die europäische und die afrikanische Kontinentalplatte aufeinandertreffen. Durch die Reibungen der gewaltigen Platten werden immer wieder Erdstöße ausgelöst.
Das letzte große Beben erschütterte die Region im Jahr 1953. Damals wurde eine Bebenstärke von 7,2 gemessen, fast 500 Menschen kamen ums Leben. Fast alle Ortschaften der Inseln Kefalonia und Zakynthos wurden damals dem Erdboden gleichgemacht.
qu/jj/wa (dpa, rtr, afp, ape)