1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Steve Jobs stellt neues iPad vor

3. März 2011

Schon das erste iPad spülte rund 9,5 Milliarden Dollar in die Kassen von Apple. Nun wurde das Nachfolgemodell vorgestellt - von Steve Jobs persönlich, der sich erst im Januar aus Gesundheitsgründen zurückgezogen hatte.

https://p.dw.com/p/R5wr
Apple Konzernchef Steve Jobs bei der Präsentation des iPad 2, Foto: AP
Er war die eigentliche Überraschung: Steve JobsBild: AP

Das neue iPad 2 ist da: Schneller, dünner und leichter. Die eigentliche Überraschung am Mittwoch (02.03.2011) aber war nicht das Gerät, sondern Steve Jobs. Der Apple Chef stellte nämlich unerwartet die nächste Generation des Tablet-Computers iPad selbst vor. Unter tosendem Applaus erklomm der 56-Jährige die Bühne in San Francisco. Nachdem Jobs im Januar eine Auszeit wegen nicht näher genannter Gesundheitsprobleme genommen hatte, war über seine Gesundheit viel spekuliert worden. Der Chef von Apple hat bereits eine Krebserkrankung und eine Lebertransplantation hinter sich.

Ein ausgemergelter Steve Jobs bei der Vorstellung des iPhone 4 im Sommer 2010, Foto: AP
Steve Jobs bei der Vorstellung des iPhone 4 im Sommer 2010Bild: AP

Bei der Präsentation aber sieht der Kultmanager aus wie immer: Angegrautes Haar, Stoppelbart, runde Brille, ausgewaschene Blue Jeans und schwarzer Pullover. Nur noch dünner als sonst. "Wir haben so lange an diesem Produkt gearbeitet und ich wollte den heutigen Tag einfach nicht verpassen," begründet er seine Anwesenheit. Mehr sagt Jobs nicht über sich selbst. Aber allein seine Anwesenheit wirkt. So sprang der Aktienkurs der Apple-Aktie im gleichen Moment hoch, als Jobs die Bühne betritt - das iPad 2 war da noch gar nicht vorgestellt. Der Grund: Jobs gilt als Erfolgsgarant für Apple, er ist der geistige Vater der Erfolgsprodukte vom iPod-Musikspieler bis zum iPhone-Handy. Ein Perfektionist, der sich persönlich um winzige Details der Apple-Produkte kümmert.

Konkurrenz sind bloß "Nachmacher"

Bevor die eigentliche Präsentation beginnt schwärmt Jobs vom Erfolg des ersten i Pad. Denn schon diese erste, nur knapp ein Jahr alte Generation war ein Erfolgsmodell. 15 Millionen Mal wurde das iPad über die Thesen gereicht und spülte rund 9,5 Milliarden Dollar Umsatz in die Kassen von Apple. Branchenexperten gehen davon aus, dass die Zahl der verkauften Geräte in diesem Jahr auf 55 Millionen steigen wird.

Die Konkurrenz: ein Tablet Computer von Samsung Foto: AP
Die Konkurrenz: ein Tablet Computer von SamsungBild: AP

Nun also bringt Apple ein zweites überarbeitetes Modell des iPad auf den Markt, um so seine dominierende Position im Markt für Tablet-Computer verteidigen zu können. Die zahlreichen angekündigten Tablets mit dem Google-Betriebssystem Android tat Jobs als "Nachmacher" ab. 2011 werde nicht deren Jahr sein, sondern das des iPad 2.

Android ist aktuell die Nummer eins unter den Smartphone-Plattformen und arbeitet sich an die Spitze der gesamten Handy-Industrie vor. In diesem Jahr kommen dutzende Android-Tablets auf den Markt, auch die Wettbewerber Hewlett-Packard und der Blackberry-Hersteller RIM planen Geräte auf eigenen Plattformen. Das Marktforschungsunternehmen Forrester prognostizierte nach der Präsentation, dass von gut 24 Millionen verkauften Tablets in den USA in diesem Jahr 20 Millionen iPads sein werden.

Was ist neu - was fehlt?

Das neue iPad 2, Foto: AP
So sieht es aus: das neue iPad 2Bild: AP

Nur noch 8,8 Millimeter misst das iPad und ist damit sogar noch dünner als das iPhone 4. Es wiegt nur noch 590 statt wie bisher 680 Gramm. Außerdem sorgt ein neuer Prozessor dafür, das das iPad 2 fast doppelt so schnell rechnet, wie sein Vorgänger und das bei gleicher Batterielaufzeit von rund 10 Stunden. Die Grafik werde sogar neun Mal so schnell verarbeitet als vorher. Über einen HDMI-Anschluss wird man das iPad 2 mit einem HD-Fernseher verbinden können. Außerdem wird das iPad mit zusätzlicher Software wie dem Videoschnitt-Programm iMovie und dem Musikaufnahme-Studio GarageBand ausgestattet sein. Und man kann künftig dank der Kamera auf der Bildschirm-Seite auch Videotelefonate über Apples Dienst Facetime führen.

Allerdings gibt es keine Verbesserung bei der Speicherausstattung und der Funkfähigkeit. Es gibt also auch weiterhin keinen Standard USB-Anschluss. Auch das Display wurde nicht erneuert.

Wer trotzdem das neue iPad kaufen möchte, muss sich noch mindestens bis zum 11. März gedulden. Dann kommt das neue Modell in den USA in den Handel und am 25. März in anderen Ländern. Der Preis für das einfachste Modell solle in den USA wie bei der ersten Generation bei 499 Dollar liegen, sagte Jobs.

Autor: Insa Wrede (dpa, rts)

Redaktion: Klaus Ulrich