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Stoppen Türkei und syrische Kurden Gefechte?

30. August 2016

Offenbar haben die USA ein Machtwort gesprochen. Die türkische Armee und die Kurden in Nordsyrien beendeten ihre gegenseitigen Angriffe - sagen kurdische Kämpfer. Doch aus der Türkei kommen widersprüchliche Nachrichten.

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Kurdische Milizionäre in Syrien (Foto: Reuters)
Kurdische Milizionäre in SyrienBild: Reuters/G. Tomasevic

Die türkischen Truppen und die kurdischen Volksverteidigungseinheiten (YPG) in Syrien haben sich nach US-Angaben darauf verständigt, die gegenseitigen Angriffe einzustellen. Es gebe eine lockere Vereinbarung für die nächsten Tage, sagte ein hochrangiger US-Militärvertreter der Nachrichtenagentur AFP in Washington. Es sei zu hoffen, dass sie sich stabilisiere.

Von Seiten der Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF) hieß es sogar, beide Seiten hätten einen Waffenstillstand vereinbart. Die SDF sind ein Bündnis arabischer und kurdischer Rebellen, das von den kurdischen YPG-Milizen dominiert wird.

Türkei dementiert - aber keine Berichte über neue Kämpfe

Die Nachrichtenagentur Reuters meldet dagegen unter Berufung auf Militärkreise, die türkische Armee habe keiner Feuerpause im Kampf gegen die syrischen Kurden zugestimmt. Das Außenministerium in Ankara erklärte, die türkische Militäroperation im Nachbarland werde so lange weitergehen, bis die Bedrohung der türkischen Sicherheit abgewendet sei. Unabhängig davon hieß es jedoch in anderen Berichten, die Gefechte zwischen den Konfliktparteien seien zum Erliegen gekommen.

Zuvor hatten die USA die Türkei und die YPG-Milizen in Syrien zu einem Ende ihrer eskalierenden Gefechte aufgerufen. Sie sollten sich auf den Kampf gegen den gemeinsamen Feind, die Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) konzentrieren, forderte Verteidigungsminister Ashton Carter. Dies sei die "Basis" der Kooperation der USA mit beiden Parteien.

Panzer de türkischen Armee (Foto: Rreuters)
Panzer de türkischen ArmeeBild: Reuters/U. Bektas

Ankara gegen Kurden-Autonomie

Die Türkei hatte vergangene Woche nahe der syrischen Grenzstadt Dscharablus eine Offensive gegen die IS-Miliz sowie gegen die Kurden gestartet. Die Kurden beherrschen in Nordsyrien den größten Teil der Grenzregion zur Türkei und haben dort eine Selbstverwaltung errichtet. Die Regierung in Ankara will verhindern, dass die YPG-Miliz das Gebiet unter ihrer Kontrolle noch weiter ausweitet. Die Türkei befürchtet, dass dadurch die Autonomiebestrebungen der Kurden im eigenen Land zusätzlich befeuert werden.

Die YPG gelten als syrische Schwesterorganisation der Kurdischen Arbeiterpartei PKK in der Türkei. Die PKK wird von der Regierung in Ankara, den USA und der EU als Terrororganisation eingestuft. Gleichzeitig sind die SDF-Milizen die einzigen, die dem IS in Syrien am Boden erfolgreich die Stirn bieten. Sie sind daher der wichtigste Partner der USA im Kampf gegen die Extremisten. Eine US-geführte Koalition bekämpft den IS in Syrien und dem Irak aus der Luft.

Obama trifft Erdogan

US-Präsident Barack Obama will am Sonntag vor Beginn des G20-Gipfels in der ostchinesischen Stadt Hangzhou mit dem türkischen Staatschef Recep Tayyip Erdogan über die Lage in Syrien sprechen. Der stellvertretende US-Sicherheitsberater Ben Rhodes sagte, es gehe darum, "dass wir vereint bleiben müssen" in den Bemühungen gegen den IS.

"Unsere Botschaft an die Türkei ist klar", so Rhodes weiter. Die USA unterstützten das Ziel des türkischen Einmarsches vom vergangenen Mittwoch, den IS aus Dscharablus zu vertreiben und die Grenzregion zu sichern. Washington sei aber gegen einen Vormarsch der Türkei gegen die SDF-Milizen. Nach Angaben von US-Militärvertretern haben sich die Kurdeneinheiten wie von der Türkei verlangt nach Osten hinter den Fluss Euphrat zurückgezogen.

wl/jj (dpa, afp, rtr)

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