Streit im deutsch-russischen Luftverkehr
2. Juni 2021Nach der Zwangslandung eines Ryanair-Flugzeugs in Belarus ruckelt es im Flugverkehr der EU und Russland. Nun musste auch Lufthansa zeitweilig Flüge annullieren, weil es keine Genehmigung aus Moskau gab. Berlin reagierte prompt mit Verboten für russische Linien. Fehlende Fluggenehmigungen führten zu Stornierungen mehrerer Reisen in beiden Ländern.
Für Flüge der Lufthansa sei von der zuständigen russischen Behörde keine rechtzeitige Genehmigung erfolgt, teilte das Bundesverkehrsministerium in Berlin mit. Deswegen habe auch das Luftfahrt-Bundesamt keine weiteren Genehmigungen für Flüge russischer Airlines erteilt, solange die Genehmigungen aus Moskau ausstanden. Betroffen waren Flüge der Gesellschaften Aeroflot und S7 an diesem Mittwoch.
Wegen der Corona-Pandemie, so das Bundesverkehrsministerium weiter, hatte Russland im März 2020 einseitig die bilateralen Vereinbarungen zum Linienverkehr ausgesetzt. Daher würden Flüge zwischen beiden Ländern seitdem in verringerter Zahl, teils auf monatlicher Charterbasis und auf der Grundlage der Gegenseitigkeit, genehmigt.
Die Lufthansa teilte am Abend mit, sie habe die Genehmigung für den kompletten Juni bekommen. Auch die russischen Fluggesellschaften Aeroflot und S7 kündigten an, die Flüge nach Deutschland wieder aufzunehmen, wie die russischen Agenturen TASS und Ria Novosti berichteten. Das Bundesverkehrsministerium bestätigte die Erlaubnis am Abend und erklärte auch, dass russische Airlines ab sofort wieder in Deutschland landen dürfen.
uh/qu (dpa, afp, ap, rtr)