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Stühlerücken bei Siemens (29.07.2013)

Administrator29. Juli 2013

Wie reagiert die Börse auf den möglichen Wechsel bei Siemens +++ Die EU und China einigen sich im Solarstreit +++ Indien setzt auf Atomkraft

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In der Chefetage von Deutschlands fünftgrößtem Unternehmen Siemens rumort es gewaltig. Schlechte Zahlen, verspätete Lieferungen, Fehleinkäufe - die Liste der Konzern-Niederlagen ist lang. Eine erste Konsequenz ist bereits so gut wie ausgemacht: Peter Löscher, der Vorstandschef des Konzerns, wird am Mittwoch wohl seinen Posten räumen müssen. Und nicht nur er muss gehen, sondern vielleicht auch der Aufsichtsratsvorsitzende Gerhard Cromme, der Löscher vor sieben Jahren in den Konzern holte. Auch die Börse blickt gespannt auf die Ereignisse - denn immerhin ist der fallende Aktienkurs des Unternehmens ein zentrales Argument für Löschers Entlassung.

Handelsstreit entschärft

Ein weiterer Fehlgriff von Peter Löscher war auch der Kauf des israelischen Solarunternehmens Solel. Damit sollte der Einstieg ins Solargeschäft gelingen, doch das ganze endete im Debakel: Siemens verkaufte Solel mit Verlust. Nicht nur für Siemens ist die Solar-Energie ein Fiasko, viele deutsche Unternehmen können schon lange nicht mehr mit den günstigen Preisen aus China mithalten. Die Solarhersteller in Europa sind zahlungsunfähig und kämpfen in Brüssel für ihre Interessen. Mit Erfolg, denn die Europäische Kommission verhängte Anfang Juni Strafzölle gegen chinesische Solarmodule. Der Vorwurf: Preisdumping - nach wochenlangem Tauziehen haben sich beide Seiten nun eine Einigung gefunden.

Atomkraft "Ja bitte"

In Indien wächst die Mittelschicht und die will vor allem eines: Konsumieren. Doch damit die Fernseher laufen, die Lichter brennen und Gefrierschränke kühlen können, braucht das Land viel Energie. Deshalb bekennt sich die Atommacht Indien verstärkt zur Kernenergie. Bis jetzt liefern 20 Reaktoren Strom - nun sollen zwei weitere an der Südspitze Indiens folgen. Das "Ja" zur Atomkraft wird aber nicht von allen Indern positiv aufgenommen. Nicht von denen, die sich Sorgen machen, wo der Atommüll einmal gelagert werden soll und auch nicht bei den Fischern, deren Existenzgrundlage der See neben dem geplanten Atomkraftwerk ist.

Redakteur am Mikrofon: Nicolas Martin

Technik: Jan Eisenberg