'Höllische Zustände auf Koreas Engelsinseln' oder: 'Sklaverei in einem modernen Industriestaat' oder: 'Zeitgenossen, die Behinderte ausnutzen, viel Geld damit verdienen und sich dabei als Menschenfreunde sehen'. Für diese Reportage sind viele Überschriften denkbar - aber in jedem Fall geht es um eine Geschichte, die einen, wie auch immer man sie betrachtet, nur deprimieren kann.
Zwei Drittel der koreanischen Meersalzproduktion wird von 850 Kleinbetrieben geleistet, die auf einigen Inseln vor der Südspitze des Landes liegen - den sogenannten Engelsinseln. Eine davon ist Sinui.
Mehr als die Hälfte der 2000 Bewohner Sinuis arbeiten in der Salzindustrie - doch viele werden für ihre Arbeit nicht bezahlt. Immer wieder werden Fälle von Sklaverei bekannt. Die Opfer sind oft Behinderte. Sie müssen gegen ihren Willen, ohne Rechte und vor allem auch ohne Bezahlung auf den Salinen schuften. Unser Reporter ist dorthin gefahren, um sich mit eigenen Augen davon zu überzeugen, wer unter welchen Bedingungen dort Salz gewinnt.
Redakteur am Mikrophon: Dirk Ulrich Kaufmann