Süße Verführung

Popcorn mit Minzgeschmack? Oder in den Geschmacksrichtungen Kokosnuss-Caramel, Zitrone, Schokolade und Ingwer? Der Aroma-Puffmais gehört zu den außergewöhnlichsten Neuheiten auf der diesjährigen Internationalen Süßwarenmesse (ISM) in Köln. Von Sonntag bis Mittwoch werden 37.000 Fachbesucher aus aller Welt erwartet.

Die Chancen für Neues stehen nicht schlecht. Denn das Verlangen nach Süßem und Knabbereien steigt, wenn auch langsam. Der Verbrauch der Deutschen lag 2015 laut dem Branchenverband bei mehr als 32 Kilogramm pro Kopf. Vielleicht kann sich da auch dieses koffeinhaltige Fruchtgummi durchsetzen?

Auf der weltweit größten Messe für Süßigkeiten zeigen insgesamt 1600 Aussteller aus 65 Ländern ihre Produkte. Partnerland ist dieses Jahr Frankreich - mit einem besonders großen Sortiment. Parallel findet auch eine Messe für Zulieferer der Naschindustrie statt. Die Stadt Köln steht somit für vier Tage im Zeichen der Kalorien.

Absoluter Favorit der Deutschen ist weiter die Schokolade. Im Durchschnitt gab dieses Jahr jeder knapp 110 Euro für Süßigkeiten aus - mehr als 45 Euro davon für Schokolade. Dabei greifen deutsche Konsumenten besonders häufig zu Milchschokolade. Ganz anders als beispielsweise in Frankreich oder Italien, wo dunkle Schokolade mit einem hohen Kakaoanteil beliebter ist.

Geht das bei Süßigkeiten? Die Hersteller geben sich zumindest alle Mühe, wie beispielsweise bei diesen Konfekten und Schokoladenplätzchen, die mit sogenannten Superfoods gefüllt sind: Gojibeeren, Matcha- oder Baobab-Pulver und Chiasamen.

Dieses Fruchtgummi gibt es mit Zink und Vitamin A oder mit Calcium und Vitamin D. Das soll die Augen und Knochen stärken. Neben solchen Vitaminpackungen gibt es auf der diesjährigen ISM viele neue vegane Delikatessen, aber auch Bio- und Fair-Trade-Produkte liegen im Trend.

Neben Schokolade stehen auch Chips weiterhin hoch im Kurs der Käufer. Trotz leicht steigenden Konsum spricht die deutsche Süßwarenindustrie, die rund 50.000 Menschen beschäftigt, von einem "durchwachsenen Jahr". Denn hohe Rohstoffpreise - beispielsweise für Nüsse und Kakaobutter - haben den Gewinn gedrückt.

Dennoch gehen Experten 2016 von einem recht guten Jahr für die Süßwarenindustrie aus. Immerhin stehen mit der Fußball-EM und den Olympischen Spielen zwei Großereignisse an, die viele Menschen an das Sofa fesseln. Und da dürfen Knabbereien nicht fehlen.