Terrorangriff auf Kraftwerk im Irak
2. September 2017In der Nacht auf Samstag seien die schwer bewaffneten Männer, verkleidet als Arbeiter oder in Uniformen des Wachpersonals, in das Kraftwerk in Samarra eingedrungen, berichtete Brigadegeneral Yahya Rasool. Zwei der Angreifer hätten sich nach heftigen Kämpfen selber in die Luft gesprengt, ein dritter sei von den Sicherheitskräften erschossen worden. Das Selbstmordkommando habe vier Polizisten und drei Mitarbeiter mit in den Tod gerissen, mindestens 13 weitere Personen seien verletzt. Zu dem Angriff bekannte sich die sunnitische Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS).
Nach Informationen aus Sicherheitskreisen konnten die IS-Dschihadisten zuvor für kurze Zeit sogar die Kontrolle über das staatliche Unternehmen zur Elektrizitätsgewinnung übernehmen. Erst nach drei Stunden habe die Polizei sie wieder zurückgedrängt. Das Kraftwerk etwa 110 Kilometer nördlich der Hauptstadt Bagdad soll nach kurzer Reparatur wieder in Betrieb gehen.
Niederlagen in Mossul und Tal Afar
Erst am Wochenanfang waren bei einem Bombenanschlag des IS in Bagdad mindestens zehn Menschen getötet worden, darunter auch Polizisten. Während die Dschihadisten ihre Hochburg Mossul verloren und jüngst auch aus Tal Afar vertrieben wurden, setzen sie ihre Terrorkampagne gegen irakische Soldaten, Polizisten und schiitische Gläubige fort. Bagdad und Umgebung waren wiederholt Ziel ihrer Attentate und Überfälle.
Die marodierenden Banden der islamischen Extremisten kontrollieren nur noch zwei kleinere Regionen im Irak: Hawija in der Provinz Kirkuk und die Städte Al-Kaim, Rawa und Anna in der Wüste an der Grenze zu Syrien.
SC/jj (APE, afp, rtr)