Terrorangst: Jet landet unplanmäßig in Köln
11. Juni 2017Die drei tatverdächtigen Männer kommen auf freien Fuß. Das teilte ein Sprecher der Kölner Polizei mit. "Wir gehen derzeit davon aus, dass eine reale Gefahrenlage nicht bestanden hat", sagte der Sprecher. Die Behörden verwiesen zugleich darauf, dass gegen die Männer in Deutschland keine "staatsschutzrelevanten Erkenntnisse" vorlägen.
Vernehmung von drei Briten, Sprengung eines Rucksacks
Die drei Briten im Alter 31, 38 und 48 Jahren sollen im Flugzeug am Samstag über terroristische Themen gesprochen haben. Als der Pilot davon erfuhr, entschloss er sich zu einer außerplanmäßigen Zwischenlandung auf dem Kölner Flughafen. Die mit 151 Passagieren besetzte Maschine der Fluggesellschaft Easyjet war auf dem Weg von Ljubljana in Slowenien nach London. Die Polizei hatte den Flieger komplett durchsucht und einen verdächtigen Rucksack gesprengt, aber keine Spur von Sprengstoff entdeckt.
Die Polizei befragte auch die Besatzungsmitglieder und 17 weitere Fluggäste zu dem Vorfall. Einer der drei Festgenommenen hatte im Passagierbereich einen Rucksack dabei, der kontrolliert gesprengt wurde. Ein Entschärfer der Bundespolizei hatte darin den Angaben zufolge unter anderem Verkabelungen festgestellt. Zeugen hätten zudem bei den Männern ein Buch mit einem aufgedruckten Präzionsgewehr gesehen. Genauere Angaben machten die Behörden nicht.
Passagiere verletzen sich bei Evakuierung
Bei der Evakuierung der Maschine über Notrutschen verletzten sich am Samstagabend mehrere Menschen leicht. Eine Frau musste ambulant in einer Klinik behandelt werden. Der Flugbetrieb an dem Airport war laut Polizei aufgrund der Landung der Easyjet-Maschine und der Sicherheitsmaßnahmen für mehrere Stunden "massiv beeinträchtigt". Für die Durchsuchung der Maschine nach möglichen weiteren verdächtigen Gegenständen forderte die Kölner Polizei Spürhunde auch aus anderen Orten an. Der Flughafen Köln/Bonn ist der sechstgrößte deutsche Airport.
sti/hk (afp, dpa)