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Todesurteil für iranischen Milliardär

6. März 2016

Trotz Sanktionen soll der iranische Milliardär Babak Sandschani Erdöl exportiert und die Erlöse veruntreut haben. Ein iranisches Gericht verurteilte ihn dafür zum Tode. Sandschani weist die Vorwürfe zurück.

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Babak Zanjani (Foto: Irna)
Bild: Irna

Die meisten Sanktionen gegen den Iran wurden mittlerweile aufgehoben, doch für den iranischen Multimilliardär Babak Sandschani haben sie möglciherweise im Nachhinein ernste Konsequenzen. Ein Gericht im Iran verurteilte den Unternehmer wegen Korruption im Zusammenhang mit Ölexporten in der Zeit der internationalen Sanktionen zum Tode. Auch gegen zwei weitere Angeklagte seien Todesurteile verhängt worden, sagte ein Justizsprecher. In dem langwierigen Prozess war den dreien vorgeworfen worden, dem Staat Einnahmen aus Ölexporten vorenthalten zu haben.

Öffentlicher Prozess

Zusätzlich zu den Todesstrafen sei dem 41-jährigen Sandschani und den beiden anderen Verurteilten die Rückzahlung des entstandenen Schaden plus eines Viertels der Summe als Strafe auferlegt worden, sagte der Sprecher weiter. In dem Prozess, der entgegen sonstiger Gepflogenheiten bei bedeutenden Verfahren öffentlich stattfand, ging es um umgerechnet mehr als 2,5 Milliarden Euro.

Ölförderung am Persischen Golf (Foto: Mehr)
Ölförderung am Persischen GolfBild: Mehr

Sandschani soll es zur Regierungszeit von Staatschef Mahmud Ahmadinedschad trotz der damals geltenden internationalen Sanktionen geschafft haben, Öl gegen Devisen zu verkaufen. Die Einnahmen sollen aber nie beim Ölministerium angekommen sein. Sandschani bestreitet die Korruptionsvorwürfe und gibt an, die Weiterleitung des Geldes sei wegen der Sanktionen nicht möglich gewesen. Gegen das Urteil kann er noch vorgehen.

Auf der schwarzen Liste der USA

Nach der Übernahme des Präsidentenamtes durch Hassan Rohani 2013 hatten intensive Ermittlungen gegen diverse Korruptions-Banden begonnen. Dabei wurde unter anderem Sandschani festgenommen. Der Geschäftsmann stand auch auf der schwarzen Liste der USA. Er hatte mit seinen Ölverkäufen auch die damaligen internationalen Wirtschaftssanktionen gegen den Iran umgangen.

cr/rb (dpa, afp)