1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Trump-Team: Musk-Berater wird KI- und Krypto-Beauftragter

6. Dezember 2024

Donald Trump will als US-Präsident künstliche Intelligenz und Kryptowährungen beflügeln. Dabei helfen soll ein Vertrauter von Elon Musk. Auch in der China-Politik setzt Trump mit einer Personalie Akzente.

https://p.dw.com/p/4npn6
USA Greenvale 2024 | Donald Trump bei FOX Nation Patriot Awards (05.12.2024)
Künftiger Präsident Trump: "Entscheidend für die künftige Wettbewerbsfähigkeit Amerikas"Bild: Heather Khalifa/AP Photo/picture alliance

Posten für Posten komplettiert Donald Trump seinen künftigen Regierungsapparat in Washington. Seine neueste Personalentscheidung dürfte nicht nur Tech-Milliardär Elon Musk sondern auch Bitcoin-Investoren beglücken. Als Präsident der USA will Trump David Sacks zum Regierungsbeauftragten für künstliche Intelligenz (KI) und Kryptowährungen ernennen. Der war einst Geschäftsführer beim Zahlungsdienstleister Paypal, ist mittlerweile Risikokapitalgeber, gilt als rechtsgerichtet und gehört zum Dunstkreis von Trump-Unterstützer Musk.

"Ich freue mich, David O. Sacks als 'Zaren' für Krypto und KI im Weißen Haus ankündigen zu dürfen", verkündete Trump auf seinem Online-Sprachrohr Truth Social. Beide Themenbereiche seien "entscheidend für die künftige Wettbewerbsfähigkeit Amerikas". Sacks habe die Aufgabe, die USA zum klaren Weltmarktführer im Geschäft mit KI und Digitalwährungen zu machen.

Sacks als Berater von Wissenschaft und Technologie

Als Regierungsbeauftragter werde Sacks "die Redefreiheit im Internet schützen und uns von der voreingenommenen Haltung und Zensur großer Tech-Konzerne wegbringen", ließ Trump verlauten. Außerdem solle er einen rechtlichen Rahmen für die Krypto-Industrie schaffen, "damit sie die Klarheit bekommt, die sie sich wünscht, und in den USA florieren kann". Demnach wird Sacks auch das für Wissenschaft und Technologie zuständige Beratungsgremium des künftigen Präsidenten leiten.

David Sacks am Rednerpult (15.07.2024)
Risikokapitalgeber Sacks als Gastredner auf dem Republikaner-Parteitag in Milwaukee (im Juli)Bild: Ron Sachs/CNP/Sipa USA/picture alliance

Der heute 52-jährige Sacks begann seinen Aufstieg in der US-Digitalwirtschaft um die Jahrtausendwende in der Gründungszeit von Paypal. Dort arbeitete er unter anderem mit Elon Musk zusammen sowie mit dem in Deutschland geborenen Tech-Unternehmer Peter Thiel. Später gründete David Sacks die Softwarefirma Yammer - die eine Art firmeninternes Facebook für Unternehmen programmierte - und verkaufte diese 2012 für 1,2 Milliarden US-Dollar an den Branchenriesen Microsoft. Zuletzt war er auch Co-Moderator eines Tech-Podcasts.

Sacks und Musk als Spendensammler für Trump

Während des Präsidentschaftswahlkampfs hatte Sacks Spenden für Trump gesammelt und auf dem Parteitag der Republikaner gesprochen, auf dem Trump offiziell zum Kandidaten gekürt wurde. Dieses Engagement hat er mit Elon Musk gemeinsam, dem der Wahlsieg des Republikaners eine Menge Geld wert war.

Wie jetzt bekannt wurde, hat Musk mehr als 250 Millionen Dollar (rund 236 Millionen Euro) zur Unterstützung des Wahlkampfs von Trump gespendet. Dies berichteten US-Medien unter Berufung auf neu veröffentlichte Zahlen der US-Wahlkommission. Der 53-jährige Musk führt unter anderem den Elektroauto-Hersteller Tesla und die Weltraumfirma SpaceX. Musk bekommt ebenfalls einen Posten im Trump-Team: Er soll dem Republikaner bei der Kürzung der Regierungsausgaben helfen.

Trump will neuen Botschafter nach Peking entsenden

Trump, der sein Amt am 20. Januar 2025 antritt, gab noch weitere Personalentscheidungen bekannt. Angesichts des Handelskonflikts mit China ist dies wohl die bedeutsamste: Der Republikaner David Perdue soll neuer US-Botschafter in Peking werden. "Er wird bei der Umsetzung meiner Strategie zur Aufrechterhaltung des Friedens in der Region und einer produktiven Arbeitsbeziehung mit der chinesischen Führung eine wichtige Rolle spielen", so der künftige US-Präsident.

David Perdue am Rednerpult  in Rome, Georgia (09.03.2024)
Republikaner Perdue im Trump-Wahlkampf (im März)Bild: Arvin Temkar/The Atlanta Journal-Constitution/TNS/abaca/picture alliance

Trump hatte angekündigt, dass er zusätzliche Zölle in Höhe von zehn Prozent auf chinesische Waren erheben wird, wenn die Führung in Peking nicht mehr unternimmt, um den Handel mit dem Rauschgift Fentanyl zu unterbinden. Auch im Wahlkampf drohte er mit Zöllen auf chinesische Waren in Höhe von über 60 Prozent.

Der designierte US-Botschafter Perdue vertrat von 2015 bis 2021 den Bundesstaat Georgia im US-Senat. Vor seiner politischen Karriere war der heute 74-Jährige in verschiedenen Führungspositionen in der Wirtschaft tätig, unter anderem als CEO von Dollar General und Reebok. Perdue lebte während seiner 40-jährigen Karriere als Manager auch in Hongkong.

Welche Rolle der neue US-Botschafter in China spielen wird, bleibt wegen der angespannten bilateralen Beziehungen abzuwarten. Einigen Analysten zufolge wird die chinesische Regierung wahrscheinlich den direkten Kontakt zum US-Präsidenten oder zu hochrangigen Vertretern von Trump und seinen engsten Beratern suchen - mit dem Ziel, Spannungen im Handel abzuwenden.

AR/jj (dpa, afp, rtr)

Den nächsten Abschnitt Mehr zum Thema überspringen