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Ugandische Überlebende: "Ebola hat uns eine Lektion gelehrt"

Hilke Fischer18. November 2014

224 Todesopfer forderte Ebola vor 14 Jahren in Uganda. Überlebende des Ausbruchs sprechen mit der DW über ihre Erlebnisse - und darüber, was die Menschen in Westafrika und anderswo von ihnen lernen können.

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Ebola Jahr 2001 Gulu Uganda Gräber
Bild: Getty Images/Peter Busomoke

Im Jahr 2000 brach in der ugandischen Stadt Gulu Ebola aus - eine bis dahin in Uganda ungekannte Krankheit. Die lokalen Ärzte reagierten schnell und schafften es in enger Zusammenarbeit mit der Bevölkerung, das Virus innerhalb weniger Monate einzudämmen. Insgesamt infizierten sich bei dem Ausbruch 425 Menschen mit dem Virus, 224 von ihnen starben. Einige der Überlebenden haben sich zusammengetan und die "Gulu Ebola Association" gegründet.

Oluba Richard

"Es fing damit an, dass in unserer Stadt auf einmal viele Menschen starben. Die Bewohner dachten, dass diese Menschen vielleicht vergiftet worden seien. Die Menschen starben so schnell, sie kamen gar nicht erst dazu, zu einem Krankenhaus zu reisen. Deswegen dachte man, es sei Gift, oder ein Geist, der die Menschen tötet. Aber Gift kann nicht von einem Ort zum anderen reisen. Deswegen kamen die Menschen zu dem Schluss, dass es etwas anderes sein musste. Die Ärzte sagten, dass diese Krankheit dem ähnelt, was in unserem Nachbarland Kongo geschah - also Ebola sein könnte.

Bevor Ebola bei uns ausbrach, haben wir Verstorbene immer mit unseren bloßen Händen zum Grab getragen. Inzwischen benutzen wir dafür immer Schutzhandschuhe. Wir waschen die Toten nicht einmal mehr. Das rate ich auch den Menschen in Westafrika: Wascht eure Toten nicht, ihr müsst den Körperkontakt vermeiden - nur so können wir Ebola stoppen."

Ochola Abraham
Ochola AbrahamBild: DW/Alex Gitta

Ochola Abraham

"Als Ebola bei uns ausgebrochen war, haben wir aufgehört, zu reisen. Der ganze Distrikt stand unter Quarantäne, die Infizierten wurden eingesperrt. Alle Tore wurden zugeschweißt. Als ich aus dem Krankenhaus entlassen wurde, musste ich noch eine Woche in Quarantäne bleiben. All meine Kleider wurden verbrannt und ich habe neue Kleidung bekommen. In Westafrika sollten die Menschen, die Ebola haben, ebenfalls isoliert werden.

Ebola hat unsere Kultur verändert. Wir geben uns nicht mehr die Hand. Wir bleiben aber trotzdem soziale Menschen!"

Margaret Odrupio

Margaret Odrupio
Margaret OdrupioBild: DW/Alex Gitta

"Ich habe mich als Krankenschwester mit dem Virus infiziert. Nachdem ich die Krankheit überstanden hatte, haben mich meine Kollegen gemieden. Wenn ich mit ihnen gesprochen habe, haben sie meterweit Abstand gehalten. Sie trauten sich nicht in meine Nähe. Ich habe immer alleine gesessen, so wie ich es im Krankenhaus getan hatte. Aber wir hatten als ehemalige Erkrankte viele Nachuntersuchungen. Schließlich wurde Uganda Ebola-frei erklärt. Das war der Moment, als wir wieder zusammenkamen, von da an trauten sich die Leute wieder in meine Nähe.

Ebola hat uns eine Lektion gelehrt. Wann immer jemand Blut erbricht, zum Beispiel, weil er Tuberkulose hat, dann meldet er es sofort. Die Pfleger kommen dann in Schutzkleidung und bringen die Person ins Krankenhaus und testen sie auf Ebola. Die Menschen in Westafrika sollten das genauso machen. Sie sollten mögliche Infizierte sofort zu einer Gesundheitsstation bringen und isolieren, damit sich keine weiteren Menschen anstecken."