1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

UN bereiten Einsatz von Beobachtern in Syrien vor

3. April 2012

Zur Vorbereitung einer möglichen UN-Mission werden in Kürze Mitarbeiter der Vereinten Nationen nach Syrien reisen. UN-Beobachter sollen eine von Präsident Assad in Aussicht gestellte Waffenruhe überwachen.

https://p.dw.com/p/14X1U
Kämpfer der syrischen Rebellenarmee in der Nähe von Damaskus (Foto:AP/dapd)
Bild: AP

Das fünf- bis sechsköpfige Team werde in den kommenden 48 Stunden in Damaskus erwartet, teilte der Sprecher des Syrien-Sondergesandten von Vereinten Nationen und Arabischer Liga, Kofi Annan, in Genf mit.

Assad will Annan-Plan angeblich umsetzen

Das Regime in Syrien hatte am Montag nach Angaben Annans erklärt, es werde bis zum 10. April alle Militäreinheiten aus Städten abziehen und so den Weg für die Umsetzung des Friedensplanes des ehemaligen UN-Generalsekretärs bereiten. Allerdings hat Präsident Baschar al-Assad schon mehrfach Zusagen zur Beendigung des blutigen Konflikts mit der Opposition gebrochen. Die UN-Botschafter der USA und Deutschlands hatten denn auch umgehend vor Euphorie gewarnt. Syrische Oppositionelle erklärten, dass Assad die Waffenruhe erst in einer Woche umsetzen wolle, deute auf neue Täuschungsmanöver seitens des Regimes hin.

Zweifel an Waffenruhe in Syrien

Trotz der Ankündigungen aus Damaskus setzte die syrische Armee nach Angaben von Regimegegnern ihre Angriffe gegen Rebellenhochburgen fort. Zu Militäraktionen und Kämpfen kam es nach einem Bericht der in London ansässigen Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte in der südlichen Provinz Daraa sowie in der Region Idlib im Nordwesten. In Damaskus blockierten Aktivisten Straßen, um ihre Solidarität mit eingekesselten Städten zu zeigen, wie die oppositionellen Örtlichen Koordinierungskomitees mitteilten.

Nächtliche Demonstration gegen Präsident Assad bei Damsakus (Foto:AP/dapd)
Nächtliche Demonstration gegen Präsident Assad bei DamaskusBild: dapd

Assad versucht seit einem Jahr, die Proteste gegen sein autoritäres Regime mit Gewalt niederzuschlagen. Nach Schätzungen wurden bislang etwa 9000 Menschen getötet. Der Präsident des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK), Jakob Kellenberger, setzte in Damaskus seine Bemühungen fort, für Mitarbeiter von Hilfsorganisationen einen besseren Zugang zu umkämpften Gebieten zu erreichen.

Am zweiten Tag seines Syrien-Besuchs bat bei einem Treffen mit Innenminister Mohammed al-Schaar darum, das Zentralgefängnis von Aleppo besuchen zu können. Er wolle dort die "bestmöglichen Haftbedingungen" erreichen, meldet die amtliche Nachrichtenagentur Sana. Kellenberger wollte sich zudem für eine Waffenruhe von täglich zwei Stunden einsetzen, um Verletzte und Zivilisten in den belagerten Städten und Dörfern mit Hilfsgütern versorgen zu können.

wl/kle (dpa,dapd,rtr,afp)