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Das Trauma der Flüchtlingskinder

29. November 2013

Viele syrische Flüchtlingskinder leiden laut einer UN-Studie an massiven psychischen Problemen. Krieg, Flucht und das Leben in Lagern hinterlassen bei ihnen tiefe seelische Narben.

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Syrisches Flüchtlingskind bei Sidon im Libanon (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Das ist das Ergebnis einer Untersuchung des UN-Flüchtlingshilfswerks (UNHCR) unter Flüchtlingskindern in Jordanien und im Libanon, die in Genf vorgestellt wurde. UN-Flüchtlingskommissar Antonio Guterres warnte, "wenn wir nicht schnell handeln, wird diese Generation der Unschuldigen langfristig zu Opfern eines entsetzlichen Krieges". Der UNHCR-Direktor für internationalen Flüchtlingsschutz, Volker Türk, sagte, seit dem Völkermord in Ruanda 1994 habe es keine vergleichbare Flüchtlingskatastrophe gegeben. Er wies darauf hin, dass viele Kinder psychisch traumatisiert seien. Emotionale Reaktionen auf die Ausnahmesituation wie Ärger, Wut und das Gefühl von völliger Isolation seien weit verbreitet, ebenso wie Schlaflosigkeit, Stottern und Bettnässen, so das Ergebnis der Studie, für die UN-Mitarbeiter Hunderte Kinder befragt haben.

Insgesamt geht das UNHCR von 1,1 Millionen syrischen Flüchtlingskindern aus, die meisten sind jünger als zwölf Jahre. In den Notunterkünften leben laut der UN-Studie fast 4000 Kinder getrennt von beiden Elternteilen, die meisten sind abgeschnitten von Bildungsmöglichkeiten, und eine große Zahl von ihnen arbeitet illegal, um den Lebensunterhalt der Familie mit zu bestreiten. Mehr als 70.000 syrische Flüchtlingsfamilien leben laut der Studie ohne Vater. Dadurch seien die Kinder häufig die Hauptverdiener der Familie.

Die Studie war nach UN-Angaben die erste groß angelegte Befragung des Flüchtlingshilfswerks UNHCR zur Lage syrischer Flüchtlingskinder seit Beginn des Bürgerkriegs im Jahr 2011.

Friedrich: "Europa steht in der Pflicht"

Der geschäftsführende Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich hat sich erstmals offen für die Aufnahme weiterer syrischer Flüchtlinge in Deutschland gezeigt. In der "Saarbrücker Zeitung" verwies der CSU-Politiker auf die Innenministerkonferenz in der kommenden Woche in Osnabrück. "Sollte es dort ein einmütiges Votum geben, wäre eine wichtige Voraussetzung für eine Erweiterung des jetzigen 5000er-Kontingents erfüllt". Friedrich bekräftigte zugleich seine Forderung nach einem europäischen Aufnahmeprogramm. Die EU müsse dringend handeln, betonte der Minister..

Deutschland hatte sich im Frühjahr bereit erklärt, 5000 syrische Flüchtlinge über ein Sonderprogramm aufzunehmen. Die Aufnahme kommt aber nur schleppend voran. Bislang sind laut Bundesinnenministerium rund 1500 Syrer aus diesem Kontingent eingereist. Bis zum Jahresende sollen es 2000 sein.

Bei der Forderung nach einer Ausweitung des Kontingents hatte Friedrich bisher immer darauf verwiesen, dass es zunächst eine europäische Initiative zur Aufnahme geben müsse.

qu/uh (dpa, afp, epd, kna)

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