Unternehmen überraschend optimistisch
23. November 2012Der Anstieg kam unerwartet: Experten hatten damit gerechnet, dass das wichtigste deutsche Stimmungsbarometer angesichts der weiter schwelenden Schuldenkrise in der Eurozone, der Rezession in Europa und der schwächelnden Weltkonjunktur weiter sinken würde. Tatsächlich stieg das Barometer im November von 100 auf 101,4 Zähler, teilte das Münchener Ifo-Institut am Freitag (23.11.2012) mit. Für die Erhebung befragt das Institut monatlich die Manager von rund 7 000 Unternehmen.
"Die deutsche Konjunktur stemmt sich gegen die Euro-Krise", sagte Ifo-Präsident Hans-Werner Sinn. Die Manager beurteilten sowohl die Lage als auch die Geschäftsaussichten besser. Das Barometer für die aktuelle Situation stieg um 0,9 auf 108,1 Punkte. Der Index für die Geschäftserwartungen kletterte überraschend um 2,0 auf 95,2 Zähler.
Zuversicht in fast allen Branchen
Die Stimmung hellte sich sowohl in der Industrie als auch in der Baubranche sowie im Groß- und Einzelhandel auf. Lediglich bei den Dienstleistern trübte sie sich leicht ein. In der Industrie schürten vor allem die Exporterwartungen den Optimismus. Diese drehten nach drei Monaten wieder in den positiven Bereich.
Der überraschende Anstieg des Index hat den europäischen Börsen am Freitag Auftrieb gegeben. Der Euro kostete mit 1,2912 Dollar zeitweise so viel wie zuletzt zu Monatsbeginn.Der Deutsche Aktienindex DAX und der EuroStoxx50 machten ihre vorangegangenen Verluste fast vollständig wett.
wen/sti (rtr, dpa, dapd)