1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Unterstützt die mazedonische Polizei den Menschenhandel?

29. Oktober 2002

*

https://p.dw.com/p/2mtv

Skopje, 29.10.2002, DNEVNIK, mazed.

Die mazedonische Polizei ist direkt in den Menschenschmuggel verstrickt, behauptet Vlado Dimevski, Generalsekretär des Zentrums für ethnische Toleranz und Flüchtlinge. Die Beweise dafür will er auf der nächsten Pressekonferenz vorlegen. Obwohl die Polizei den Menschenschmuggel unterstützt, tun die Staatsorgane nichts, um dieses Übel zu unterbinden.

Der stellvertretende Sekretär der Kriminalpolizei, Spasen Sofevski, wollte die Behauptungen nicht kommentieren, weil er die Erlaubnis seines Innenministers nicht habe.

Das Zentrum für ethnische Toleranz und Flüchtlinge hat zusammen mit anderen sieben nichtstaatlichen Organisationen aus Mazedonien, Bulgarien, Serbien, Kosovo und Albanien Untersuchungen durchgeführt und festgestellt, dass durch die Balkan-Transitzentren insgesamt 8.250 Leute geschmuggelt wurden: 4.200 Männer, 1.350 Kinder und 2.700 Frauen. (...)

Nach den Untersuchungen steht fest, dass der Handel mit Menschen in Ost- und Südosteuropa am intensivsten ist. Nur im letzten Jahr wurden gegen Personen, die den Menschenschmuggel direkt organisiert haben, 940 Ermittlungsverfahren eingeleitet.

Mazedonien ist Transitland für den Schmuggel nach Italien und anderen europäischen Ländern geworden, behauptet Dimevski. Das Zentrum für ethnische Toleranz hat konkrete Schritte mit anderen nichtstaatlichen Organisationen unternommen, damit die Gerichte in Zukunft höhere Strafen gegen Menschenschmuggler verhängen. (...) (fp)