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US-Wahlkampf 2.0

24. Juli 2007

In den USA ließen sich Präsidentschaftsanwärter der Demokraten durch Internet-Videos befragen. Via YouTube löcherten so klimageschädigte Schneemänner oder von der Steuerpolitik gefrustete Musiker Clinton, Obama & Co.

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Die Demokraten John Edwards, Hillary Clinton und Barack Obama (Quelle: Ap)
Suchen neue Wege zum Wähler: Die Demokraten John Edwards, Hillary Clinton und Barack ObamaBild: AP

Acht Präsidentschaftsbewerber der US-Demokraten, allen voran die aussichtsreichsten Bewerber Hillary Clinton und Barack Obama, hatten sich am Montag (23.7.07) in Charleston im US-Bundesstaat South Carolina versammelt. Auf einem großen Bildschirm wurden ihnen ausgewählte Videos der YouTube-Nutzer gezeigt, übertragen wurde das Novum vom US-Nachrichtensender CNN.

Mehr als 2000 Nutzer hatten über das Online-Videoportal Fragen eingeschickt, von denen über 30 ausgewählt wurden. In der zweistündigen Sendung wurden so Themen wie der US-Einsatz im Irak, Klimawandel, Homo-Ehen, Gesundheitsversorgung, Steuern und Bildung behandelt.

Clinton und Obama im Mittelpunkt

Vor allem in der Außenpolitik lieferten sich die beiden prominentesten Kandidaten Hillary Clinton und Barack Obama einen Schlagabtausch. Der Senator aus Illinois verwies darauf, dass er von Anfang an gegen den Einmarsch im Irak gewesen sei, während Clinton 2002 für den Krieg gestimmt hatte. Die größten Differenzen traten bei der Frage auf, ob sie sich mit den Staatschefs von Nordkorea, Kuba, Venezuela, Syrien oder Iran an einen Tisch setzen würden. "Es ist eine Schande, dass wir nicht mit ihnen gesprochen haben", erklärte Obama. Die USA müssten auch mit diesen Ländern nach Bereichen suchen, wo man gemeinsam voran kommen könne. Hier widersprach Clinton ihrem parteiinternen Rivalen deutlich. Es sei sicher keine gute Idee, sich mit den Präsidenten jener Staaten zu treffen, so lange man nicht bessere Optionen habe. Sie wolle nicht "für Propagandazwecke missbraucht" werden. Stattdessen würde sie hochrangige Vertreter in die angesprochenen Länder schicken.

Unter den demokratischen Präsidentschaftskandidaten führt die US-Senatorin Clinton den Umfragen zufolge vor dem Afro-Amerikaner Obama, der wiederum über das größere Wahlkampfbudget verfügt. Die Debatte wurde in Charleston im US-Bundesstaat South Carolina aufgezeichnet, wo Anfang kommenden Jahres eine der ersten Vorwahlen der Demokraten stattfinden wird.

US-Einsatz in Dafur?

In einem Video aus einem Flüchtlingslager der sudanesischen Krisenregion Darfur wurden die Kandidaten gefragt, wann die "leeren Versprechungen" endlich ein Ende hätten. Während Senator Joseph Biden sich leidenschaftlich für einen dortigen Einsatz der US-Armee aussprach, plädierte Clinton dagegen.

Neben Clinton, Obama und Biden stellten sich der Gouverneur von New Mexico, Bill Richardson, Senator Chris Dodd, die ehemaligen Senatoren John Edwards und Mike Gravel sowie Dennis Kucinich, Mitglied des Repräsentantenhauses, den Fragen der YouTube-Nutzer.

Clinton liegt vorn

Unter den demokratischen Präsidentschaftskandidaten führt die US-Senatorin Clinton den Umfragen zufolge vor Obama, der wiederum über das größere Wahlkampfbudget verfügt. Die Debatte wurde in Charleston im US-Bundesstaat South Carolina aufgezeichnet, wo Anfang kommenden Jahres eine der ersten Vorwahlen der Demokraten stattfinden wird.

Die Präsidentschaftsbewerber der Republikaner wollen sich ebenfalls den Fragen der YouTube-Gemeinde stellen. Ihre Veranstaltung ist für den 17. September im US-Bundesstaat Florida vorgesehen. (leix)