USA bereiten Hilfslieferungen nach Nordkorea vor
7. März 2012Nach einer Annäherung im Streit um das nordkoreanische Atomprogramm bereiten die USA die ersten Lebensmitteltransporte nach Nordkorea seit drei Jahren vor. In der vergangenen Woche hatte Pjöngjang zugesagt, im Gegenzug für Hilfslieferungen die Urananreicherung einzustellen, auf Atomtests zu verzichten und wieder Inspekteure der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) ins Land zu lassen.
Am Mittwoch trafen sich Unterhändler in Peking zu Gesprächen über Einzelheiten der Nothilfe. "Das Ernährungsprogramm über das wir hier sprechen, ist kompliziert, und wir müssen die Einzelheiten ausarbeiten, wie es durchgeführt wird", sagte der US-Sondergesandte für Menschenrechtsfragen in Nordkorea, Robert King. Vor allem solle sichergestellt werden, dass die Hilfslieferungen die von Mangelernährung am stärksten betroffenen Gruppen erreiche. Die Lebensmittel seien für rund eine Million Nordkoreaner vorgesehen, darunter Kinder, Schwangere, stillende Mütter und alte Menschen, erläuterte King.
Nachdem Nordkorea einem Moratorium für Atom- und Langstreckenraketentest zugestimmt hatte, boten die USA die Lieferung von 240.000 Tonnen Lebensmitteln an. Die Vereinigten Staaten bestreiten, dass die humanitäre Hilfe im Gegenzug für Nordkoreas Zugeständnisse im Streit um sein Atomprogramm gewährt würde. Die Verhandlungen sollten wenn nötig bis Donnerstag dauern, sagte Robert King.
Wiederaufnahme der Sechs-Nationen-Gespräche?
Unterdessen traf der nordkoreanische Atomunterhändler Ri Yong Ho zu inoffiziellen Gesprächen in den USA ein, wie die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap berichtete. Südkoreas Außenminister wurde ebenfalls zu einem fünftägigen Besuch in den USA erwartet. Die diplomatischen Aktivitäten weckten Hoffnungen auf eine Wiederaufnahme der seit 2009 ausgesetzten Sechs-Nationen-Gespräche über ein Ende des nordkoreanischen Atomwaffenprogramms.
Teilnehmer sind außer Nordkorea und den USA auch China sowie Südkorea, Japan und Russland. Atomunterhändler Ri Yong Ho äußerte sich bei der Ankunft auf dem New Yorker Flughafen positiv über die Zukunft der Sechser-Gespräche, wie Yonhap berichtete.
je/wa (dapd, dpa)