Vor langer Zeit in einer fernen Galaxie

Der Kreis der Geschichte schließt sich. Alle Helden erfüllen ihr vorherbestimmtes Schicksal. "Star-Wars-Episode III: Die Rache der Sith" ist vielleicht der tiefgründigste aller sechs Filme.

"Dein Vater er ist"

"Dein Vater er ist." Dieser Satz, mit dem Jedi-Meister Yoda in seiner typischen Redensart Luke Skywalkers Beziehung zu seinem bösen Gegenspieler Darth Vader erklärt (Episode VI, 1982/83), steht in "Die Rache der Sith" im Zentrum der Handlung. Der Film wird erklären, was alle Fans sich schon seit langer Zeit fragen. Nämlich: Wie wechselt der vielversprechende junge Jedi Anakin Skywalker, Lukes Vater, zur dunklen Seite der Macht und wie verwandelt er sich in den gefürchteten Darth Vader? Die Episode erzählt außerdem, wie Anakins Kinder Luke und Leia geboren werden, und wie die Jedi-Meister Obi-Wan Kenobi und Yoda, die ihnen zur Seite stehen werden, ins Exil auf einen fernen Planeten flüchten.

Diese Vorbestimmung der Ereignisse machte die besondere Herausforderung dieses Films aus. Schließlich wissen alle, was kommt - die Frage aber lautet: Wie und warum? Mit seiner Antwort dürfte Lucas die Kritiker verstummen lassen, die die beiden vorherigen Teile als zu leichtgewichtig abgetan haben. Die tragische, von Schmerz erfüllte Geschichte über den Wandel von Gut zu Böse und das Scheitern der Jedi rechtfertigt im Kontrast nicht nur die harmlose Atmosphäre der beiden Vorgängerfilme, sondern verleiht auch der Original-Trilogie eine neue Dimension.

"Hüte dich vor der dunklen Seite der Macht"

Anakin (Hayden Christensen), der begabteste aller Jedi-Ritter, wird immer stärker. In Schlachten ist er tapfer und furchtlos, und doch lebt er in ständiger Angst - der Angst, seine geliebte Padme (Natalie Portman) zu verlieren. Zugleich wächst seine Wut über die rigide Jedi-Ideologie.

Nachdem Padme ihm offenbart, dass sie schwanger ist, beginnen ihn Albträume zu quälen, in denen sie bei der Geburt stirbt. Als Anakin hört, man könne mit Hilfe der dunklen Seite der Macht Menschen vor dem Tod retten, sieht er sich vor eine dramatische Wahl gestellt. Ein mächtiger Feind der Jedi-Ritter führt ihn gekonnt in Versuchung und nährt seine Ängste und Machtgier, bis er zum Monster, zu Darth Vader, wird. George Lucas erklärt, dass es ihm wichtig gewesen sei zu zeigen, wie es dazu kam, dass in dem guten und liebevollen Jungen Anakin die dunkle Seite der menschlichen Natur siegte und zudem aus der Demokratie der ersten beiden Episoden ein Imperium wurde.

Spektakuläre Lichtschwertduelle

Das alles geschieht vor dem Hintergrund eines zerstörerischen Krieges, gewaltiger Schlachten mit überbordenden Spezialeffekten und spektakulärer Lichtschwert-Duelle. Das Duell zwischen Anakin Skywalker und Obi-Wan Kenobi soll eines der längsten in der Filmgeschichte sein.

Aber auch die Nostalgiker kommen in "Die Rache der Sith" auf ihre Kosten. Chewbacca, Han Solos befellter Co-Pilot, betritt die Bühne in einer Schlacht auf seinem Heimatplaneten. Der kleine grüne Jedi-Meister Yoda bekommt seinen großen Moment, der erklärt, warum ihm so viel Respekt entgegen gebracht wird. Insgesamt hat Lucas alle Aspekte der Geschichte brillant miteinander verwoben. Der Film ist wie ein riesiges Puzzlestück, das nahtlos die Lücke schließt. Selbst in Ewan McGregor glaubt man diesmal den jüngeren Obi-Wan zu erkennen und in Padme Ähnlichkeit mit ihrer Film-Tochter Leia.

Weltweiter Kinostart von "Episode III: Die Rache der Sith" ist am 19. Mai 2005